Die schöpferische Zerstörung nach Joseph Schumpeter wirkt

Georg Steiner
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  • Wer prägte den Begriff?
  • Was bedeutet er?
  • Was bewirkt die schöpferische Zerstörung?

Kraft der Zerstörung Schumpeter

Dieser Begriff wurde vom österreichischen Ökonomen geprägt und gilt als wirtschaftlicher Prozess, der Raum für Erneuerung schafft.

Jede Krise hat etwas Gutes


Die schöpferische Zerstörung beseitigt alte Märkte und deren wesentliche Akteure. Ausgelöst wird sie durch neue Technologien, Produkte oder Geschäftsmodelle. Damit wird jede wirtschaftliche Krise zu etwas Gutem, denn sie befördert den Fortschritt und neue Ideen.

Der Ökonom Joseph Schumpeter arbeitete interdisziplinär und gilt als einer der wichtigsten ökonomischen Denker des 20. Jahrhunderts. Seine Ideen gelten auch heute noch als mögliches Rezept aus einer Wirtschaftskrise.

Schumpeter war schon zu Lebzeiten nie um einen flotten Spruch verlegen und genoss es, seine Umgebung zu schockieren. Der Sarkastiker sprach daher unangenehme Wahrheiten völlig offen aus, die bis heute nicht gerne gehört werden. Dazu zählt auch seine Diagnose der schöpferischen Zerstörung.

Wirtschaft benötigt Innovation

Seiner Ansicht nach befindet sich die Wirtschaft immer in einem ständigen Ungleichgewicht. Dieses sei naturgegeben und fördere gleichzeitig die Entwicklung. Schöpferische Zerstörer seien Unternehmer, die beständig nach Innovation streben.

Schumpeter erkannte als Erster den Unternehmer als innovativen Motor der Wirtschaft. So folgt die Entwicklung der Wirtschaft der Evolution. Neue Produktionsmethoden und neue Produkte ersetzen die bestehenden und sorgen so für Fortschritt. Der Ökonom sah Wirtschaftskrisen als idealen Nährboden für innovative Unternehmer. Ihm zufolge habe also jede Krise auch positive Effekte, die sich in Folge zeigen würden.

Der Wirtschaftskreislauf weist 4 Phasen auf


Er erkannte die vier Konjunkturphasen, die mit der Krise beginnen. Diese führte zu neuen innovativen Ideen, die zur wirtschaftlichen Erholung führen. Ist der Markt gesättigt, kommt es früher oder später zur Rezession, gefolgt von einer Depression. Dies passiert jedoch nur dann, wenn es nicht gelingt, aus der Krise zu lernen.

Die schöpferische Zerstörung fegt also jenen Unternehmen vom Markt, die nicht erkennen, dass ihre Produkte unzeitgemäß geworden sind. Während sein intellektueller Widersacher John Maynard Keynes die Nachfrage als entscheidend für den wirtschaftlichen Erfolg ansah, erkannte Schumpeter das Angebot als entscheidend.

Staatliche Eingriffe verzögern die Erholung


Er hielt nichts von staatlichen Eingriffen, denn diese würden lediglich die Innovationen verzögern. Diese können laut Schumpeter nicht geplant werden; Politiker würden ihr Wissen und ihre Erfahrung nur überschätzen. Anders als man vielleicht erwarten könnte, befürwortete Schumpeter jedoch die staatliche Regulierung in der Finanzökonomie.

Er lässt sich daher nicht in eine klassische ökonomische Schule einordnen. Seine Kritik galt ebenso den Befürwortern eines starken Staates, wie Vertretern der Österreichischen Schule für Nationalökonomie wie Ludwig von Mises. Diese gelten bei Befürwortern von Kryptowährungen als Leitbild wirtschaftlicher Entwicklung. Ob Bitcoin oder neue Coins wie Sponge V2, sie alle treten für wirtschaftliche Freiheit und das Wirken von Angebot und Nachfrage ein.