Der Ökonom Ludwig von Mises wandte sich kompromisslos gegen den Staat

Georg Steiner
| 3 min read

Ludwig von Mises gilt als herausragender Vertreter der sogenannten Österreichischen Schule für Nationalökonomie. Der Ökonom erkannte den Kapitalismus bereits vor rund 100 Jahren als einzig mögliche Wirtschaftsform.

Goldbarren gestapelt

Sein Werk zeigte, dass der Sozialismus zum Scheitern verurteilt ist, und immer in einem totalitären System endet. Sein wichtigstes Werk „Menschliches Handeln: Eine Grundlegung ökonomischer Theorie“ bewies, dass diese einer Logik folgt. Dementsprechend ist bei Ludwig von Mises die Ökonomie eine Teildisziplin dessen.

Wichtigster Vordenker des Liberalismus


Kein Wunder also, dass seine Anhänger fest davon überzeugt sind, dass in den Arbeiten des wichtigsten Vordenkers des Liberalismus alle Antworten auf die wirtschaftlichen Fragen und Krisen unserer Zeit zu finden sind.

Er sah die aktuellen Krisen voraus, auch wenn er seine Theorien vor rund 100 Jahren formuliert hatte. Schon in den 1920 Jahren zeigte von Mises, dass eine übermäßige Expansion von Geld und Krediten zwangsläufig zu Blasen führt. Wenn diese platzen, sind die Notenbanken gezwungen noch mehr Geld zu drucken und die Zinsen niedrig zu halten, was mittel- bis langfristig zu noch mehr Blasen und noch stärkeren Krisen führt.

Geld ist ein Gut, wie jedes andere

Schon mit seinem Werk „Theorie des Geldes und der Umlaufmittel“ schrieb Ludwig von Mises Ökonomiegeschichte. Er beschrieb darin Geld als Gut wie jedes andere, dessen Preis von Angebot und Nachfrage bestimmt wird. Sein Preis besteht in seiner Kaufkraft. Diese entsteht laut Mises in der Vergangenheit, wodurch die Zeitschiene einen bedeutenden Faktor in seinen Theorien einnimmt.

Er argumentierte, dass sich Geld aus Gold, einem werthaltigen physischen Gut entwickelt habe. Doch ungedecktes Papiergeld, so wie wir es heute als Fiat-Währung wie Dollar oder Euro kennen, stelle eine marktwidrige Entwicklung dar. Dies gilt vor allem, weil sich der jeweilige Staat das Monopol an der Geldproduktion verschafft habe.

Fiat-Währung Euro

Angesichts seiner Überzeugungen ist es kein Wunder, dass seine Lehren bei Bitcoin-Anhängern große Bewunderung genießen. Schließlich wurde die Mutter aller Kryptowährungen einst als Antwort auf die Finanzkrise von 2008 geschaffen. Auf Bitcoin folgten zahllose andere Kryptowährungen. Bis heute kommen regelmäßig neue Coins wie Bitcoin ETF auf den Markt und werben um Investoren.

Papiergeld muss scheitern


Mises war überzeugt davon, dass jedes Papier-Geldsystem mit einem Ablaufdatum versehen sei. Dass er damit richtig gelegen hatte, beweisen zahllose Währungsreformen im Laufe der Geschichte. Er argumentierte daher für einen Edelmetallstandard, der die Entstehung von übermächtig großen Blasen im Wirtschaftssystem verhindere.

Der Ökonom konnte zudem beweisen, dass Inflation nicht alle Marktteilnehmer gleichzeitig treffen würde. Laut Mises kommt es zu Gewinner und Verlierern. Zu den Gewinnern zählen diejenigen, die frisch gedrucktes Geld als Erster nutzen können. Dazu zählte er den Staat, die Banken und die Beamten. Bürger und Rentner hingegen würden dieses Geld erst mit Verzögerung erhalten, was sie in die missliche Lage versetzt, die gestiegenen Preise zu akzeptieren.

Geld aus dem Nichts erzeuge Krisen


Das Teilreservesystem der Banken würde das Kreditangebot künstlich erhöhen, Geld entsteht dabei aus dem Nichts, denn diese Kredite sind nicht durch zusätzliche Spareinlagen gedeckt. Das hohe Kreditangebot würde laut Mises den Marktzins nach unten drücken und so Investitionen rentabel erscheinen lassen, die unter üblichen Marktbedingungen keine Chance hätten.

Ein kreditfinanzierter Boom würde Fehlinvestitionen begünstigen. Der darauffolgende Marktbereinigungsprozess sei seiner Ansicht nach jedoch unbedingt notwendig, um die Wirtschaft wieder in ein natürliches Gleichgewicht zu bringen. Um das Entstehen und Platzen von Blasen zu verhindern, sei es laut seiner Ansicht nötig, die Kreditvergabe mit einer 100-prozentigen Reservepflicht zu belegen.

Sozialismus beruht auf Zwang und muss scheitern


Mises forderte das staatliche Geldmonopol abzuschaffen, und einen freien Wettbewerb der Währungen zu ermöglichen. Er zeigte sich davon überzeugt, dass sich in diesem Fall ein durch Gold gedecktes Geld durchsetzen würde. Ludwig von Mises galt zeit seines Lebens als kompromissloser Vertreter der Macht freier Märkte und gab sich überzeugt davon, dass eine Abkehr vom Kapitalismus zwangsläufig im Sozialismus enden würde. Dieser müsse scheitern, weil er auf Zwang beruhe.