Die Zinswende trifft jetzt auch die EZB und die Bundesbank, beide schreiben Milliardenverluste

Georg Steiner
| 1 min read

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat dieser Tage historisches geschafft. Sie vermeldet den ersten Verlust seit 20 Jahren. Doch auch die Deutsche Bundesbank wird hohe Verluste verkraften müssen.

Pleite, kein Geld

Seit die Notenbanken weltweit die Zinsen erhöhen, stöhnen Wirtschaft und Verbraucher. Unternehmen verschieben Investitionen, Konsumenten stöhnen unter den hohen Zinsen, hauptsächlich dann, wenn sie Baukredite zurückzahlen müssen.

Erster Verlust seit 20 Jahren


Doch die Erhöhung der Leitzinsen trifft auch die Notenbanken selbst immer heftiger. Die EZB bekommt jetzt die Auswirkungen ihrer Politik selbst zu spüren. Erstmals seit 20 Jahren schreibt die Notenbank einen Verlust. Dieser beträgt 1,3 Milliarden Euro.

Damit fällt die übliche Gewinnausschüttung an die nationalen Notenbanken aus. Noch im Vorjahr schrieb die EZB eine schwarze Null, doch damit ist es jetzt auch vorbei.

Alles kein Problem?

Die EZB sieht die Situation weniger dramatisch. Sie sieht ihre Aufgabe in der Währungsstabilität und weniger darin, Überschüsse zu erzielen. Gewinne und Verlust sind Nebenerscheinungen, heißt es auf der Homepage der EZB wörtlich.

Doch bei dem Verlust dürfte es sich nicht um eine einmalige Sache handeln. Die Währungshüter rechnen in den nächsten Jahren mit weiteren Verlusten. Grund sind die hohen Zinsausgaben und der Wertverlust jener festverzinslichen Papiere mit langer Laufzeit, die von der EZB aufgekauft wurden.

Jetzt warten also nicht nur Konsumenten, Wirtschaft und Kryptoverse auf Zinssenkungen, sondern auch die Notenbanken selbst. Kryptowährungen haben sich in den vergangenen Jahren als erstaunlich krisenresistent erwiesen. Noch immer kommen neue Coins wie Bitcoin Minetrix auf den Markt und machen sich auf die Suche nach Anlegern.

Milliardenverlust für die Deutsche Bundesbank?


Heute präsentiert die Deutsche Bundesbank ihren Jahresbericht für das Vorjahr. Experten erwarten einen Verlust in zweistelliger Milliardenhöhe. Das wäre bereits der vierte Verlust in Folge; offenbar muss die Bundesbank ihre Rücklagen auflösen, um eine ausgeglichene Bilanz ausweisen zu können. Noch hat sie Rücklagen von 19,2 Milliarden Euro, doch scheinbar muss sie in diesem Jahr einen Großteil davon auflösen.

Das sind keine guten Nachrichten, wenn man bedenkt, dass sich die Situation für die Bundesbank ebenfalls nicht so schnell ändern wird. Die nächsten Jahre dürften für die Währungshüter grundsätzlich nicht besser verlaufen als das Vorjahr.