Der Bundesbank drohen hohe Verluste

Georg Steiner
| 2 min read

Die Geldpolitik der letzten Jahre zeigt jetzt auch in den Nationalbanken Wirkung. Was sich bereits vor Monaten angekündigt hatte, scheint jetzt Realität zu werden. Der Bundesrechnungshof beginnt sich Sorgen um die Bundesbank zu machen.

Deutsche Bundesbank

Anlass sind die zahllosen Anleihen, die in den letzten Jahren aufgekauft wurde. Diese verlieren an Wert, weil die steigenden Zinsen Investoren zu ertragreicheren Investments abwandern lassen. Die Bundesbank bleibt auf diesen Papieren sitzen oder muss sie mit Verlust verkaufen, das wird sich auch in den Bilanzen zeigen.

Eigenkapital weg?

Die Verluste gehen sogar so weit, dass Experten befürchten, dass das Eigenkapital der Bundesbank aufgebraucht wird. Der Bundesrechnungshof warnt aktuell davor, dass ausgerechnet die deutschen Währungshüter eine Finanzspritze der Bundesregierung benötigen könnten, oder neu kapitalisiert werden müssten.

Schon im März hatte die Bundesbank darauf hingewiesen, dass die Verluste angesichts immer weiter steigender Zinsen steigen werden. Diese könnten eventuell nicht mehr aus den vorhandenen Rücklagen gedeckt werden. Jetzt wird es scheinbar ernst. Die Inflation hat sich als hartnäckig erwiesen, die Hoffnung, dass es sich nur um ein vorübergehendes Phänomen handelt, hat sich als trügerisch gezeigt.

Das Bundesfinanzministerium bleibt gelassen

Die aktuelle Situation ist auch für Kryptowährungen zunehmend problematisch. Ihnen fehlt der Turbo, der eine langfristige Erholung der Kurse befördert. Doch die Innovatoren zeigen sich hartnäckig und bringen beständig neue Coins auf den Markt. So erreichte zuletzt Thug Life zuletzt den Meilenstein von 250.000 im Presale und macht sich für weitere Erfolge bereit. Ob die Notenbanken tatsächlich einen Kapitalzuschuss benötigen oder nicht, ist jedoch Thema eines politischen Streits.

Der entsprechende Bericht des Bundesrechnungshofs an den Haushaltsausschuss wird zumindest vom Bundesfinanzministerium nicht sonderlich ernst genommen. Dort winkt man ab und glaubt nicht an große Risiken. Die Bundesbank wollte noch im März zukünftige Verluste einfach in der Bilanz vortragen und durch zukünftige Gewinne ausgleichen. Doch der Bundesrechnungshof sieht eine solche Vorgangsweise als nicht tragbar an und befürchtet, dass eine Kapitalspritze nötig wird.

In Österreich ist die Situation ähnlich

Deutschland befindet sich jedoch in guter Gesellschaft, denn auch im Nachbarland Österreich rechnet die Nationalbank mit einem großen Verlust von bis zu 3,3 Milliarden Euro im laufenden Jahr. Dort möchte man daher bis zum Jahr 2030 keine Dividende mehr an den Staat ausschütten. Schon im Vorjahr hatte man die Rücklagen dazu verwendet, um einen Verlust von 1,9 Milliarden Euro zu decken, dieses Jahr wird der Verlust in der Bilanz voll durchschlagen.

Unterdessen ermahnt der Internationale Währungsfonds die Europäische Zentralbank, die Zinsen weiter zu erhöhen. Er sieht eine Rezession als kleineres Übel als die Inflation. Daher ist damit zu rechnen, dass sich die finanzielle Situation auch für die Notenbanken weiter verschärfen wird. Sie ernten jetzt die „Früchte“ ihrer Niedrigzinspolitik und benötigen möglicherweise selbst finanzielle Hilfe.