Die Freude der Deutschen Bank über das Quartalsergebnis währte nur kurz

Georg Steiner
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  • Wie hoch ist das finanzielle Risiko?
  • Wer sind die Kläger?

Wolkenkratzer Deutsche Bank

Als die Ergebnisse des 1. Quartals 2024 veröffentlicht wurden, war die Freude groß. Doch der Verdienst von 1,5 Milliarden nach Steuern könnte schon bald in Luft auflösen. Schuld daran sind enorme Rückstellungen wegen einer Klage.

Achterbahn der Gefühle


Deutschlands ehemals größte und wichtigste Bank kommt nicht aus den Schlagzeilen. Noch vor wenigen Tagen pushte das hervorragende Ergebnis beim Investmentbanking das Finanzergebnis von Januar bis März auf 1,5 Milliarden Euro Ertrag, jetzt scheint der Gewinn in der Sonne dahinzuschmelzen.

Dabei schien die Bank ihre Vergangenheit abgeschüttelt zu haben und war wieder erfolgreich unterwegs. Erst vor einem Jahr beantragte die Deutsche Bank eine Verwahr-Lizenz für Kryptowerte. Damit kann sie ihren Kunden einen Eintritt ins Kryptoverse ermöglichen und bekannt wie neue Coins wie Bitcoin Minetrix verwahren.

Das liegt wieder einmal an der Tochter Postbank. Deren IT-Migrationsproblem sorgte wochenlang für Probleme; jetzt könnte eine Klage gegen die Bank, deren Eigentümer Deutsche Bank, ein Vermögen kosten.

Gericht deutet Entscheidung zugunsten der Kläger an


In einem Rechtsstreit verschlechtern sich aktuell die Chancen, diesen zu gewinnen. Folgerichtig kündigte die Deutsche Bank eine Milliarden-Rückstellung an. Das reduziert die Chancen auf ein zweites Aktienrückkaufprogramm.

Verliert die Deutsche Bank die Klage, muss sie ehemaligen Aktionären der Postbank eine hohe Entschädigung bezahlen. Das finanzielle Risiko beträgt 1,3 Milliarden Euro, die Rückstellung wird daher im zweiten Quartal 2024 das Ergebnis massiv belasten.

Das wäre beinahe der gesamte Nettogewinn des 1. Quartals 2024. Entsprechend enttäuscht reagierten die Anleger und drückten die Aktie mehr als 9 Prozent ins Minus. Immerhin würde sich mit der Rückstellung fast ein Drittel des zu erwartenden Jahresgewinns 2024 in Luft auflösen.

Zuvor hatte das Oberlandesgericht Köln angedeutet, dass es Teile der Forderungen der Kläger für gerechtfertigt hält und die beiden Streitparteien zu Vergleichsverhandlungen aufgefordert.

Erwartet die ehemaligen Aktionäre der Postbank ein Geldregen?

In der Klage gegen die Postbank geht es darum, dass die Deutsche Bank den Aktionären der Postbank ein besseres Angebot hätte machen müssen. Die Summe von 1,3 Milliarden Euro setzt sich auf 700 Millionen Euro an Nachforderungen und 600 Millionen Euro an Zinsen zusammen. Dieser Betrag ist so hoch, weil die gerichtliche Auseinandersetzung bereits im Jahr 2011 begonnen hat.

Damit ist die Deutsche Bank gefordert, eine weitere Altlast aus der Vergangenheit aufzuarbeiten. Bisher hatte man mit einem Sieg vor Gericht gerechnet, diese Einschätzung erwies sich aber nach der letzten mündlichen Verhandlung vor Gericht als zu optimistisch.