Was ist die gefühlte Inflation und wie beeinflusst sie das Kaufverhalten?

Georg Steiner
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Immer mehr Menschen haben den Eindruck, dass jene Preissteigerungen, die in offiziellen Statistiken aufscheinen, nur wenig mit der Realität zu tun haben. Die Ursache dessen ist die sogenannte gefühlte Inflation.

Geldentwertung

Sie bezeichnet die subjektive Wahrnehmung der gestiegenen Preise. Diese kommen schließlich nicht in jedem Haushalt in gleicher Form an. Je nach Lebensmodell, Kosten und Vermögen, trifft sie unterschiedliche Arbeitnehmergruppen unterschiedlich. Sie basiert viel mehr auf persönlicher Erfahrung, als auf reinen Zahlen. Doch auch wenn sie nicht immer mit der Realität übereinstimmt, so hat die gefühlte Inflation doch starke Auswirkungen auf das Alltagsleben.

18 Prozent statt 6 %

Laut einer aktuellen Studie ist die gefühlte Inflation in Deutschland fast dreimal so hoch, wie die in der Statistik ausgewiesene. Sie liegt bei 18 Prozent, im Gegensatz zur offiziellen, die bei rund sechs Prozent liegt.

Wer mit hohen Preise zu kämpfen hat, der wird daher verstärkt auf eben diese achten. So beeinflusst die gefühlte Inflation das Kaufverhalten und „drängt“ Konsumenten in Richtung preiswerter Produkte und Marken.

Sie verändert das Kaufverhalten

Gleichzeitig hat dies zur Folge, dass die Ausgaben sinken. Wer sich den täglichen Einkauf nicht mehr in der gewohnten Form leisten kann, wird sich wohl oder übel einschränken müssen. Dieses geänderte Konsumverhalten könnte sich auch auf die Qualität der gekauften Waren auswirken. Schließlich ergibt es Sinn, verstärkt auf langlebige Produkte zu setzen, wenn das Geld knapp ist.

Investoren hingegen setzen verstärkt auf werthaltige Anlagen wie Immobilien, Aktien oder Gold. Das beeinflusst auch den Markteintritt von neuen Coins, die sich mit historisch erfolgreichen Anlagen messen müssen. Nichtsdestoweniger erlebt das Kryptoverse immer noch regelmäßig neue Token, wie derzeit den Thug Life Token, der rasch zahlreiche Anhänger gefunden hat.

Zurückhaltung ist angesagt

Jene Unsicherheit, die eine gefühlte Inflation auslöst, führt also automatisch zu einer Zurückhaltung im Kaufverhalten. Wer kann, verschiebt größere finanzielle Verpflichtungen, weil die Angst besteht, dass die Preise weiter steigen.

Die gefühlte Inflation entsteht aus einer Kombination von verschiedenen Faktoren. Das sind nicht nur die täglichen Ausgaben, sondern auch die intensive Medienberichterstattung und psychologische Effekte. Sie alle tragen dazu bei, dass die Preissteigerungen als deutlich höher empfunden werden, als sie tatsächlich sind.

Die Lebensverhältnisse bestimmen den Eindruck

Die tatsächlich empfindende Belastung hängt also auch sehr stark von den persönlichen Lebensverhältnissen ab. Je weniger Geld Konsumenten am Ende des Monats zur Verfügung haben, desto stärker wird sie die Inflation belasten.

Je stärker die teuren Waren das Haushaltsbudget bestimmen, desto schwieriger wird die Situation empfunden. Umso wichtiger ist der Kampf gegen die Preissteigerung durch Politik und Notenbanken, denn nur so bleibt das Vertrauen der Konsumenten in die Stabilität der Währung erhalten.