EZB Zinserhöhungen: Kein Ende in Sicht

Georg Steiner
| 2 min read

Eine Anhebung der Leitzinsen soll die Wirtschaft bremsen und die Kauflaune reduzieren. Das haben die Maßnahmen der Notenbanken bereits erreicht, doch die Inflation bleibt hartnäckig. Obwohl der Ruf nach einem Ende der Erhöhungen immer lauter wird, dürfte die EZB nicht bremsen.

Inflation Europa Euro

Zuletzt gaben die Chefs von EZB und Fed zu bedenken, dass der Kampf gegen die Inflation noch lange nicht gewonnen sei. Das deutet auf weitere Zinserhöhungen hin. Doch während sich die Zahlen in den USA immer weiter verbessern, scheint Europa wieder einmal hinterherzuhinken.

Wenig Freude bei den Betroffenen

Daher dürfte es bei der nächsten Sitzung der EZB eine weitere Zinsanhebung geben, während man in den USA bereits darüber spekuliert, ob denn nicht eine Zinssenkung am Horizont sichtbar wäre. Die Auswirkungen der straffen Geldpolitik zeigen jedenfalls bereits Wirkung.

Diese wurde zwar erwartet, doch jetzt wo sie tatsächlich eintrifft, haben Politik und Gesellschaft wenig Freude damit. Die Wirtschaft steuert auf eine Stagnation, wenn nicht sogar auf eine Rezession zu. Das macht die Situation für die Kryptowirtschaft auch nicht einfacher. Zuletzt musste Bitcoin einen Kurssturz hinnehmen, neue Währungen wie Sonik benötigen noch bessere Argumente, um sich angesichts des schwierigen Umfeldes durchsetzen zu können.

Österreichs Kreditnehmer stöhnen unter variablen Zinsen

Die Kreditnehmer hingegen stöhnen besonders dann, wenn es darum geht einen Kredit zu beantragen, bzw. einen variabel verzinsten Kredit zurückzuzahlen. Darüber streitet man gerade im Nachbarland Österreich, wo der Anteil an variabel verzinsten Darlehen im Europavergleich besonders hoch ist. Hier hat fast jeder zweite Kreditnehmer einen Kredit aufgenommen, der keinen fixen Zinssatz vorsieht.

Das ist im Europavergleich fast doppelt so hoch, wie in anderen Ländern. Viele Kreditnehmer haben die Zinswende unterschätzt und stehen jetzt vor unlösbaren Problemen. Der Anstieg der Kreditzinsen macht die Rückzahlung zu einer großen finanziellen Herausforderung, zahlreichen Betroffenen steht das Wasser daher bis zum Hals.

Dreht die EZB im September weiter an der Zinsschraube?

Kritiker verweisen jedoch zurecht darauf, dass diese Kredite jahrelang von der Niedrigzinspolitik profitiert hätten und für die Rückzahlung nur sehr geringe Zinssätze notwendig waren. Doch die Politik in Österreich steht unter Druck, den Betroffenen zu helfen. Dieser Druck könnte sich weiter verstärken, wenn die EZB am 14.9. zu ihrer nächsten Leitzinssitzung zusammenkommt und wie erwartet neuerlich an der Zinsschraube dreht.

Christine Lagarde zeigte sich zuletzt entschlossen, nicht vom Weg abzuweichen. Die Fed hingegen schließt ein Stillhalten bei der nächsten Sitzung nicht aus. Fest steht, dass es kein vorgefertigtes Drehbuch für die weitere Vorgangsweise gibt. Die Notenbanken sehen sich angespannten Arbeitsmärkten, einer drohenden Rezession und den Herausforderungen beim Übergang zu einer umweltfreundlicheren Wirtschaft gegenüber. Das macht es wahrscheinlich, dass die Zinsen für einen längeren Zeitraum auf hohem Niveau verharren werden.

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