China rutscht in eine Deflation, das könnte die Weltwirtschaft belasten

Georg Steiner
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Die wirtschaftliche Konjunktur bleibt weiterhin volatil. Während sich Europa und die USA über den Rückgang bei den Inflationsraten freut, hat der Wachstumsmotor China ganz andere Sorgen. Dort dreht sich der Wind in die Gegenrichtung.

Wirtschaft in China

Im letzten Monat sanken in China nicht nur die Verbraucherpreise, sondern auch die Produzentenpreise und diese sogar deutlich. Während Europa und die USA weiterhin versuchen die hohen Preissteigerungen in den Griff zu bekommen, wird die wirtschaftliche Konjunktur in China durch eine Deflation gebremst.

Kommt eine Abwärtsspirale in Gang?


Die Verbraucher halten sich beim Konsum, in Erwartung noch niedrigerer Preise zurück, und drücken damit die Produktion weiter nach unten. Experten sehen diese Entwicklung in China mit Besorgnis und fordern die Regierung bereits zum Eingreifen auf.

Schließlich ist China längst die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt. Diese hatte sich nach den jüngsten Krisen immer wieder als weltweiter Wirtschaftsmotor erwiesen, ausgelöst durch hohe Wachstumsraten. Doch im Oktober lagen die Verbraucherpreise bereits 0,2 Prozent unter jenen des Vorjahres. Das wäre noch nicht so dramatisch, doch bei den Produzentenpreisen stieg der Prozentsatz gar auf minus 2,6 Prozent.

Relativ unbeeindruckt von den wirtschaftlichen Turbulenzen zeigen sich weiterhin Kryptowährungen. Der Markt befindet sich unter dem Eindruck einer zu erwartenden Entscheidung über die Zulassung des ersten Bitcoin-ETFs durch die SEC. Das sollte auch neue Coins, wie Bitcoin ETF, beflügeln.

Es kann nicht sein, was nicht sein darf

Schon im September dieses Jahres erlebte China eine Stagnation, jetzt dreht sich die Spirale nach unten. Chinesische Experten befürchten, dass sich diese Entwicklung auf die Kauflaune der Konsumenten auswirken könnte. Sie fordern ein Bündel von Maßnahmen und eine umfassende Deflation zu verhindern.

Doch dieses existiert gar nicht, wenn man den Behörden in China glauben darf. Damit nicht genug, betonen die Verantwortlichen des Statistikamtes, dass es diese auch in Zukunft nicht geben wird. Das erinnert ein wenig an die Aussagen der EZB, als die Inflation in Europa bereits deutlich sichtbar war. Doch eine echte Deflation wäre eine große Belastung für die Weltwirtschaft. Schließlich bremst sie auch die chinesische Wirtschaft, die ihrer Funktion als Wachstumsmotor nicht mehr nachkommen würde.

Doch China spürt auch die schwache Weltwirtschaft und hat darüber hinaus große Probleme aufgrund einer Immobilienkrise. Dort drückt die Schuldenlast auf die Immobiliengrößen wie Evergrande. Die aktuelle Entwicklung in China zeigt einmal mehr, wie stark die Weltwirtschaft zusammengewachsen ist und von Entwicklungen in einzelnen Regionen abhängig geworden ist.