Ungarn schlägt Krypto-Gesetz zur Regulierung digitaler Anlageinstrumente vor

Sujha Sundararajan
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Ungarn will einen umfassenden Regulierungsrahmen für Kryptowährungen schaffen, der es lokalen Banken ermöglicht, Kryptowährungen direkt anzubieten.

Der Schritt des Landes in Richtung Krypto kommt zu einer Zeit, in der die EU-Verordnung über Märkte für Krypto Assets (MiCA) im Jahr 2024 in Kraft treten soll.

Anfang des Monats hat die ungarische Regierung den vom Wirtschaftsministerium (NGM) ausgearbeiteten Gesetzesentwurf zu Kryptomärkten veröffentlicht.

“Das vorgeschlagene Gesetz soll die künftige Handelbarkeit digitaler Anlageinstrumente regeln”, heißt es in dem Gesetzesentwurf laut einem lokalen Bericht.

Dem Vorschlag zufolge betont das NGM zwei wichtige Punkte: Erstens die Aufnahme von Krypto-Dienstleistungen durch traditionelle Finanzinstitute. Das heißt, dass inländische Banken ihren Kunden Kryptowährungen direkt anbieten können.

Zweitens würde die Ungarische Nationalbank (MNB) die inländische Aufsichtsbehörde für Krypto-Assets sein. Allerdings soll die MNB nicht den Bitcoin-Markt regulieren, sondern nur den inländischen Handel mit Token überwachen.

Ungarn hat geplant, die Vorschriften ab dem 30. Juni umzusetzen.

Ungarns CBDC-Maßnahmen


Letztes Jahr stellte Ungarn fest, dass es keinen dringenden Bedarf für eine weit verbreitete digitale Zentralbankwährung (ZBW) gibt. Das EU-Mitglied experimentiert jedoch, um herauszufinden, ob eine solche Währung den Menschen ohne Bankverbindung helfen könnte, so ein leitender Mitarbeiter der MNB.

Anikó Szombati, Chief Digital Officer der MNB, sagte, dass Ungarn “gerne an der Spitze der CBDC-Forschung bleiben würde”.

“Wenn man CBDC in Betracht zieht, muss man zunächst seine Motivation identifizieren, die entweder auf einem schweren Marktversagen oder einem sehr starken politischen Ziel beruht.

Sie betonte auch, dass das Land die Möglichkeiten prüft, bald ein CBDC herauszugeben. Szombati fügte hinzu, dass ein Anreiz darin bestehen könnte, mehr Menschen in das Finanzsystem zu bringen, da 13% der ungarischen Erwachsenen kein Bankkonto haben.

Im Juni 2023 startete MNB in Zusammenarbeit mit dem Bankdienstleister Perfinal das erste CBDC-Pilotprojekt für Privatkunden in der EU.