Netflix and Drill? Neuer Nike-Deal könnte Netflix zur Fitness-Plattform machen

Sebastian Schuster
| 6 min read

Netflix and drillDie Streaming-Plattform arbeitet weiter an der Diversifizierung ihrer Inhalte und veröffentlicht eine Serie von Videos aus dem Nike Training Club. Die Kollaboration mit dem Sportartikelhersteller ist Teil der Reaktion auf den größer werdenden Wettbewerb im Streaming-Bereich

Am 30. Dezember, scheinbar pünktlich zu der Zeit, in der Millionen Menschen ihre (Fitness-)Vorsätze für das neue Jahr fassen, wird die erste von 45 Episoden der Fitness-Serie veröffentlicht.

 

Netflix mit Werbeunterbrechung – Das neue Abo zündet nicht

Über 220 Millionen Menschen besitzen laut Statista ein Netflix-Abo. Bezogen auf den deutschen Markt, wurde der ehemals erfolgreichste Streamingdienst aber kürzlich von Amazon Prime Video abgelöst. 

Zwar konnte der Video-on-Demand-Service in diesem Jahr rund 18 Millionen neue Abonnenten gewinnen, aber das Tempo, in dem er neue Nutzer begeistert, nimmt sukzessive ab.

Statista Netflix

(https://de.statista.com/statistik/daten/studie/196642/umfrage/abonnenten-von-netflix-quartalszahlen/#:~:text=Abonnenten%20von%20Netflix%20weltweit%20bis,Quartal%202022&text=Die%20Anzahl%20der%20zahlenden%20Netflix,um%20rund%204%2C5%20Prozent.)

Als Reaktion darauf führte die Plattform in diesem Quartal ein werbefinanziertes Abonnement ein, das aber bisher nicht zündete. Laut dem Marktforschungsunternehmen Antenna (Link: https://www.antenna.live/post/the-launch-of-netflix-basic-with-ads) konnte Netflix seit der Einführung des „Basic with Ads” – Abos in den USA nur rund 9 % der Neukunden mit dem neuen Abo-Modell überzeugen. Über 90 % der neuen Nutzer entschieden sich weiterhin für einen der anderen Tarife.

Netflix Sign-Ups

Das primäre Ziel, eine neue Dynamik in die Neukundenakquirierung zu bringen, wurde damit verfehlt. Die Abonnenten scheinen bereit zu sein, eine höhere monatliche Gebühr zu zahlen und lassen sich kaum auf den Deal mit den Werbespots ein. Vielleicht macht auch gerade das Streaming-Erlebnis aus: Schauen, was man will, ohne Werbeunterbrechung. Jedenfalls ist festzuhalten, dass der Konzern bisher kein Rezept gegen den Rückgang bei der Neukundengewinnung gefunden hat.

Das Unternehmen ist schon seit einiger Zeit dabei, sein Angebot zu diversifizieren. Im November vergangenen Jahres startete der Streaming-Riese das Angebot “Netflix Games”. Die Abonnenten können seither in der bewährten App Online-Spiele auswählen und aus dem App Store beziehungsweise dem Google Play Store auf Ihr Smartphone herunterladen.

Um die Gaming-Sparte weiter auszubauen, hat der Konzern den ehemaligen EA- und Oculus-Manager Mike Verdu angeworben. Er ist dafür verantwortlich, dass die Kunden künftig möglichst ihre Freizeit, die sie nicht mit dem Streamen von Serien und Filmen verbringen, mit dem hauseigenen Spielangebot füllen.

Netflix Logo

Anfang dieser Woche gab das Unternehmen bekannt, dass es ab der nächsten Woche Nike Training Club-Kurse streamen wird. Insgesamt werden 30 Stunden an Trainingsvideos veröffentlicht, die in zwei Staffeln aufgeteilt sind. Die erste Staffel, die 45 Episoden umfasst, wird am 30. Dezember starten. Die zweite Staffel soll im ersten Quartal 2023 verfügbar sein. 

Inhaltlich bieten die Videos aus dem Nike Training Club Workouts, die für Menschen mit den unterschiedlichsten Fitness-Levels geeignet sind. Die Kurse umfassen Yoga, High-Intensity-Training (HIT), Feel-Good Fitness und vieles mehr. Streamen können die neuen Inhalte alle Netflix-Abonnenten, unabhängig vom bestehenden Abo-Modell. Zudem werden die Trainings-Kurse in mehreren Sprachen verfügbar sein.

 

Was genau ist die Nike Training Club App?

Die Videokurse, die bisher exklusiv über die App des Sportartikelherstellers verfügbar waren, bieten eine Trainingsunterstützung für verschiedene Fitness-Stufen und eine Anleitung für Workouts in verschiedenen Disziplinen wie Krafttraining, Calisthenics (Übungen mit dem eigenen Körpergewicht), Yoga und HIT-Workouts. Die virtuellen Fitness-Coaches sind allesamt zertifizierte Nike-Trainer. Mit der App des Sportartikel-Konzerns können im Übrigen Angebote wie Apple Fitness+ oder Peloton verglichen werden.

Nike Training Club App

Werden wir einen „Netflix Fitness Club” sehen?

Je nachdem, wie gut der Vorstoß in den Fitnessbereich von den Zuschauern angenommen wird, könnte der Konzern den gleichen Weg einschlagen wie bei seinem Film- und Serienangebot. Auch dort waren es zunächst ausschließlich Fremdproduktionen, bis der Streaming-Anbieter die Mittel für die Produktion von eigenen Filmen, Serien und Dokumentationen aufbringen konnte. Heute besteht ein erheblicher Teil der Titelauswahl aus “Netflix Originals“.

Netflix and popcorn

Mit der Eigenproduktion von Fitness-Inhalten würde der Streaming-Gigant nicht nur in Konkurrenz zu den vorgenannten Apps von Apple oder Peloton treten. Auch Move-to-Earn-Projekte (M2E) aus dem Web3-Bereich fischen in diesem Gewässer. So wie das junge Unternehmen FightOut, das gezielt auch weniger Krypto-affine Zielgruppen für sein M2E-Projekt gewinnen möchte.

FightOut: Das Web3-Fitness-Startup

Der Bereich Play-to-Earn ist für einige Beobachter der Krypto-Sektor mit dem größten Wachstumspotenzial. Zahlreiche P2E-Projekte haben in diesem Jahr mit erfolgreichen Vorverkäufen geglänzt. FightOut möchte diesen Erfolg im Bereich Move-to-Earn wiederholen. Die Trainingseinheiten zielen darauf ab, jeden Nutzer zu einem potenziellen Profi-Kampfsportler zu machen.

Was ist FightOut?

MMA-Kämpfer und professionelle Ringer zählen zu den besten Athleten und ihr Training besteht aus den unterschiedlichsten Elementen, wodurch sich ihr Trainingsansatz ideal zur Übertragung auf Einsteiger und Amateure eignet. Die verschiedenen Ausdauer- und Kraftübungen sowie das Erlernen von Schlag-, Tritt- und Wurftechniken trainiert den gesamten Körper und schärft zudem die Sinne.

Voraussetzung für den Trainingserfolg ist natürlich, dass die Trainingssteuerung auf das Fitness-Level und die Vorerfahrungen jedes Nutzers zugeschnitten wird, was die App durch eine entsprechende Abfrage sicherstellt.

https://www.twitter.com/FightOut_/status/1607451252060725248

Die Nutzer werden für das Erreichen von individuellen Fitnesszielen sowie das Absolvieren ihrer Einheiten im realen Leben mit Token belohnt. Der Anreiz, mit Bewegung Einnahmen zu erzielen, soll auch Menschen ansprechen, die bisher keine Berührungspunkte mit Web3 oder Kryptowährungen hatten.

Zu diesem Zweck will FightOut während des aktuellen Vorverkaufs eine Marketingoffensive starten, die professionelle Athleten als Markenbotschafter einbezieht. Die Profi-Kämpfer sollen zudem als Coaches fungieren und über Trainingsvideos ihre Erfahrungen und Tipps an die Nutzer weitergeben.

 

FightOut-App

Im Zentrum der Plattform steht die FightOut-App. Sie dient als Dashboard für die Trainingsinhalte, -fortschritte und -ziele. Zudem bildet sie den Avatar ab, die das Metaverse-Ich des Nutzers darstellt und dessen Leistungen in der realen Welt visuell widerspiegelt. Rückmeldung zu den eigenen Fortschritten erhalten die Nutzer zudem durch Bestenlisten, Ligen, Turniere und Preise.

Die Token FGHT und REPS dienen zur Anmeldung in der App. Aber auch Fiatwährungen werden akzeptiert. Nutzer, die ihr Abonnement in der nativen Währung zahlen, erhalten einen Rabatt von 25 Prozent.

FightOut App

Belohnungen für Turniergewinne und bestimmte Trainingsfortschritte werden in REPS verdient. Mit dieser In-App-Währung können auch die dort verfügbaren Güter und andere Dienstleistungen wie Online-Beratungen mit einem Personal Trainer oder den professionellen Fight Coaches erworben werden.

Die Entwickler setzen auf soziale Vernetzung und eine Web3-App, die die Brücke zum Metaverse und den virtuellen Avataren der Nutzer schlägt. Zudem sollen bis zu 20 Fitnessstudios als Community-Center und als Brücke von der analogen in die Metaverse-Welt eröffnet werden.

FIGHT-Vorverkauf

Von 10 Milliarden verfügbaren FIGHT-Token sind 60 % dem Vorverkauf vorbehalten und 10 % dienen als Liquiditätsreserve. Die verbleibenden 30 % werden für Belohnungen und die Weiterentwicklung des Projekts eingesetzt. Interessant ist zudem, dass das Entwicklerteam weder eine Mindesteinlage noch einen Maximalbetrag für den Vorverkauf festgelegt hat.

Der Kauf von FightOut Token in hohen Stückzahlen oder mit einer längeren Haltefrist wird mit Boni-Token belohnt. Wer sich beispielsweise verpflichtet, die erworbenen Token für 6 Monate zu halten, erhält einen Token-Bonus von 10 Prozent. Wer sie 24 Monate hält, wird mit einem Bonus von 25 Prozent belohnt.

In der aktuellen Vorverkaufsphase erhalten Investoren für 1 US-Dollar 60,06 FIGHT-Token. Der Token wird also bis zu seinem offiziellen Marktstart mit 0,0166 US-Dollar bewertet.

Coinsniper FGHT

In Bezug auf die Sicherheit des neuen Projekts ist festzuhalten, dass das Fight Out-Entwicklerteam von CoinSniper KYC-zertifiziert wurde.