Ist die Zeit der hohen Zinsen für Spareinlagen bereits vorbei?

Georg Steiner
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Eine neue Auswertung zeigt, dass die deutschen Banken bereits damit beginnen, die Sparzinsen zu wieder zu reduzieren. Der Grund liegt in den sinkenden Inflationsraten.

Münzen im Sparschwein

Die Auswertung des Vergleichsportals Verivox zeigt, dass die bezahlten Zinssätze für längerfristige Anlagen neuerlich sinken. Offenbar gehen die Banken davon aus, dass die Europäische Zentralbank (EZB) im nächsten Jahre eine Zinswende einläutet.

Wann beginnt die EZB die Leitzinsen zu senken?


Sollte die EZB tatsächlich die Leitzinsen senken, dann wirkt sich dies auch auf die Zinsen für Festgeld aus. Um mittel- bis langfristig keine Verluste zu schreiben, reagieren die ersten Geldinstitute bereits jetzt und senken die Zinssätze für längerfristiges Festgeld.

Damit kommt es zu der ungewöhnlichen Situation, dass kurzfristig angelegtes Geld höhere Zinsen einbringt als langfristiges. Sollte sich die Einschätzung der Banken bewahrheiten, dann könnte die Zeit höherer Zinsen für Festgeld schneller vorbei sein, als es so manchem Sparer lieb ist.

Diese Situation kennen die deutschen Sparer nur allzu gut. Viele Jahre lang sorgte die Nullzinspolitik der EZB dafür, dass Festgeld seinen Wert verlor. Schließlich lag auch eine niedrige Inflation von „nur“ 2 Prozent immer noch deutlich über den bezahlten Zinsen der Banken.

Freude bei den Kreditnehmern, Ärger bei den Sparern

Was also jene Bundesbürger, die einen Hausbau-Kredit abbezahlen und keine Fixverzinsung vereinbart haben, freuen dürfte, entspricht so gar nicht den Vorstellungen der Sparer. Seit dem Anstieg auf einen Leitzins von 4,5 Prozent im September dieses Jahres, waren auch die Sparzinsen angestiegen, doch damit könnte es jetzt auch schon wieder vorbei sein.

In den letzten Tagen zeichnete sich bereits ein Ende dieses Trends ab. Immerhin verzeichnen die USA einen deutlichen Rückgang der Inflation, Europa dürfte dieser Entwicklung folgen. Hält der Trend weiter an, werden die Notenbanken früher oder später reagieren. Derzeit haben sie eine Zinspause eingelegt, doch die Märkte preisen bereits die zu erwartenden Zinssenkungen ein. Das beflügelte zuletzt nicht nur die Aktienmärkte, sondern auch die Kurse von zahlreichen Kryptowährungen. Neue Coins, wie Bitcoin Minetrix, finden so ein freundlicheres Marktumfeld vor.

Start mit Beginn 2024?


Die Senkung der Leitzinsen könnte bereits mit Beginn des nächsten Jahres starten, dann werden die Zinssätze für Festgelder weiter fallen. Doch noch finden sich zahlreiche Banken, die mit attraktiven Angeboten um neue Kunden werben. Wer jetzt allerdings auf Zeit spielt, könnte riskieren, in eine Phase sinkender Sparzinsen zu fallen. Noch liegen die bezahlten Zinssätze über vier Prozent.

Sollten diese im nächsten Jahr tatsächlich sinken, dann sollten Sparer jene Beträge, die sie nicht benötigen, auf Festgeldkosten mit sehr langen Laufzeiten legen, empfehlen Experten. Doch noch ist es nicht so weit.