Die deutsche EZB-Direktorin sieht keinen Grund, die Leitzinsen zu senken

Georg Steiner
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Isabell Schnabel ist das deutsche Mitglied des Direktoriums der Europäischen Zentralbank (EZB). Sie sieht keinen Grund, die Leitzinsen zu senken und mahnt Anleger zu Geduld.

Europäische Zentralbank in Frankfurt bei Nacht

In diese Front reiht sich jetzt auch das deutsche Direktoriumsmitglied Isabell Schnabel ein. Sie warnte vor raschen Zinssenkungen und forderte stattdessen Geduld und Vorsicht ein. Immerhin gäbe es, aus ihrer Sicht, noch immer zahlreiche Risiken.

Deutschland ist besonders betroffen


Deutschland trifft dieser geldpolitische Kurs ganz besonders hart. Immerhin kommt hierzulande die Konjunktur weiterhin nicht in Schwung, die Aussichten bleiben vorerst düster. Die Stimmung unter den Unternehmern ist so schlecht wie lange nicht mehr.

Das liegt auch an der Hochzinspolitik der EZB. Diese versucht seit einiger Zeit die Wirtschaft mit hohen Zinsen zu dämpfen. Dies ist offenbar auch gelungen, doch die EZB traut dem Frieden noch nicht.

Damit schwinden auch die Hoffnungen für neue Coins wie Sponge V2, dass die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen besser werden. Sie sind jetzt gefordert, ihre Vorteile hervorzustreichen, um Investoren von sich zu überzeugen.

Die 2-Prozent-Marke kommt in Sicht

Schnabel hatte auch in der Vergangenheit immer wieder betont, dass das Ziel eine Inflationsrate von 2 Prozent sein müsse. Bevor dieses Ziel nicht in Sicht komme, kämen deutliche Zinssenkungen nicht infrage.

Daher kommt die Aussage von Isabell Schnabel in einem Interview mit der Financial Times auch nicht überraschen. Die Maßnahmen der EZB zeigen Wirkung, doch die Gefahr eines Rückschlages ist angesichts zahlreicher weiterer Risiken nicht gebannt.

Zu hohe Risiken für eine schnelle Zinssenkung


Schnabel strich daher besonders die geopolitischen Spannungen im Nahen Osten heraus. Sie verwies zudem auf den überraschend widerstandsfähigen Arbeitsmarkt und die hohe Inflation bei den Dienstleistungen. Diese Faktoren sprechen ihrer Meinung nach gegen eine Änderung des geldpolitischen Kurses der EZB.

Sie befürchtet, dass die Preissteigerungen schnell wieder ein höheres Niveau erreichen könnten. Sie möchte auf so ein Szenario vorbereitet sein und ist daher strikt gegen eine schnelle Anpassung der Geldpolitik.

Investitionen sind so teuer wie schon lange nicht mehr


Nach insgesamt zehn Erhöhungen der Leitzinsen verharren diese weiterhin auf sehr hohem Niveau. Die Weigerung der EZB, die Zinsen rascher als erhofft wieder sinken zu lassen, behält den Druck auf Unternehmen und Konsumenten bei. Betroffen sind vor allem Branchen und Private, die investieren möchten.

Mittlerweile liegt die Inflation im Euroraum bei 2,8 Prozent. Damit rückt das Ziel von 2 Prozent immer näher, doch dieses ist für das ganze Jahr gerechnet und nicht nur für einen einzelnen Monat. Isabell Schnabel machte daher im Interview zwar Fortschritte aus, doch sie sieht das Ziel noch nicht erreicht. Die letzten Schritte werden besonders schwer, betonte sie.