BlackRock & Bitcoin: Das sind Chancen & Risiken der institutionellen Akzeptanz

Daniel Robrecht
| 5 min read
Bitcoin Spot ETF

Während der Bitcoin aktuell weiter unter 30.000 $ gehandelt und es kurzfristig sinnvoller scheint, auf die jeweilige „Price Action“ beim Bitcoin zu schauen, bleibt der Bitcoin-Spot-ETF das mittelfristig entscheidende Narrativ. Denn in Kombination mit dem Bitcoin-Halving im Jahr 2024 könnte ein Spot-ETF von BlackRock für den Bitcoin nach Auffassung der Bullen alles verändern. Dennoch zeigt sich der Markt aktuell noch unschlüssig. Nach Einschätzung des niederländischen Traders Michael van de Poppe würde der Markt jedoch die Auswirkungen einer Zulassung noch unterschätzen:

Dabei sind die Kursprognosen zuletzt schon wieder deutlich bullischer geworden, obgleich sich im Hier & Jetzt wenig beim Bitcoin verändert. So sehen die Analysten von Standard Chartered und Fundstrat, zwei renommierte Finanzhäuser, Kursziele zwischen 120.000 und 180.000 $ für den Bitcoin im Jahr 2024. Nur zur Erinnerung – im bullischen Case würde sich der Bitcoin Kurs damit versechsfachen.

Da scheint es wenig verwunderlich, dass sich in der Krypto-Community aktuell vieles um den möglichen Bitcoin-Spot-ETF dreht, der jetzt „nur“ noch von der US-Börsenaufsicht SEC zugelassen werden muss.

Während BlackRock & Bitcoin in der Vergangenheit meist Gegensätze darstellten, äußerte sich der weltweit größte Vermögensverwalter zuletzt bullisch über Bitcoin und beantragte eben auch einen Bitcoin-Spot-ETF. Doch was sind die Chancen und Risiken der institutionellen Akzeptanz durch BlackRock & Co.?

Die größte Chance: Kapitalzufluss durch Bitcoin-Spot-ETFs

Der Antrag von BlackRock, dem größten Vermögensverwalter der Welt mit fast 10 Billionen USD Assets under Management, für einen Bitcoin-Spot-ETF unterstreicht das wachsende institutionelle Interesse an Bitcoin. Angesichts der Tatsache, dass auch andere Schwergewichte der Finanzindustrie ähnliche Anträge eingereicht haben, steht eine potenzielle Flut von Kapital bereit, um in den Bitcoin zu fließen. Selbst wenn nur ein geringer Prozentsatz der hier gebundenen Gelder in Bitcoin umgeleitet wird, könnte dies einen beachtlichen Aufwärtstrend beim Bitcoin auslösen. 

Historisch betrachtet, haben Vertriebler von BlackRock und anderen großen Unternehmen, angelockt durch attraktive Provisionen, Gold ETFs als essenzielle Portfolio-Ergänzung promotet. Das erfolgreiche Narrativ, dass Gold für ein diversifiziertes Portfolio unverzichtbar ist, hat Geldzuflüsse in Billionenhöhe angezogen. Dieses Narrativ könnte mit Bitcoin, oft als “digitales Gold” bezeichnet, ein Revival erleben. Als eigenständige Anlageklasse mit geringer Korrelation zu anderen Vermögenswerten könnten die Analysten von BlackRock Bitcoin als wertvolle Ergänzung für ihre Kundenportfolios sehen und empfehlen.

Auf einen Schlag könnten Bitcoin Kurse von über 100.000 $, erst recht im Zusammenspiel mit dem Bitcoin-Halving, in Reichweite rücken. 

Zentralisierung durch BlackRock

Ein Bitcoin-Spot-ETF hätte zweifellos das Potenzial, erheblichen Kapitalzufluss anzuziehen, da er traditionellen Investoren einen einfacheren Zugang zu Bitcoin bieten würde. Jedoch könnte dies das ursprüngliche Peer-to-Peer-Konzept beeinträchtigen, da vermehrt über den ETF gehandelt würde. Die Dezentralisierung und Kontrolle, die Bitcoin so attraktiv gemacht haben, könnten durch die Abhängigkeit von zentralisierten Börsen und Institutionen wie BlackRock gemindert werden.

Die Konzentration von Kapital und Macht bei großen Finanzunternehmen untergraben ursprünglichen Gedanken der finanziellen Autonomie. Denn wie funktioniert ein ETF? Ganz einfach – BlackRock akkumuliert Bitcoin für die Kunden und verwahrt diese eben auch. Dies würde den Fokus weg von der individuellen Souveränität und hin zu institutioneller Kontrolle verschieben. Denn letztendlich würde BlackRock mit dem ETF der neue Mittelsmann werden, der Zugriff auf die Bitcoins hat und Privatanlegern eine Self-Custody verwehrt.

Doch dies ist eben auch ein Ausdruck von Freiheit. Wer weiterhin Bitcoin dezentralisiert handeln und insbesondere verwahren möchte, kann dies mit einem Self-Custody-Wallet auch nach einem Bitcoin-Spot-ETF tun. Und wer dies eben nicht will, kann bei BlackRock, Fidelity & Co. möglicherweise schon 2024 BTC via Bitcoin-Spot-ETF abbilden.

Institutionelles Interesse alternativlos

Institutionelles Interesse an Bitcoin und der zugrundeliegenden Miner-Industrie ist unausweichlich. Das bevorstehende Bitcoin Halving 2024 veranschaulicht, dass sich der Markt weiterentwickelt und die Beteiligung institutioneller Investoren unabdingbar wird.

Während für einige Bitcoin-Halter die Technologie und Ideologie hinter der Kryptowährung eine Rolle spielt, streben die meisten nach überdurchschnittlichen Renditen. Das Ziel vieler Bitcoin-Inhaber, das Interesse institutioneller Investoren zu gewinnen, ist daher wirtschaftlich begründet. Die Mehrheit begrüßt institutionelle Akzeptanz und sehnt den Bitcoin-Spot-ETF herbei. Denn die Involvierung großer Finanzakteure fördert nicht nur die Akzeptanz und Legitimität von Bitcoin, sondern bietet auch das Potenzial für signifikante Kurssteigerungen. Dann ist alles weniger eine Glaubensfrage, sondern vielmehr Grundlage für einen Investmentcase.

Bullisch für Bitcoin: Angebot & Nachfrage treiben den Preis

Das Prinzip von Angebot und Nachfrage ist ein fundamentales marktwirtschaftliches Gesetz und spielt eine entscheidende Rolle bei der Preisbildung von Bitcoin. Die aktuellen Entwicklungen wie die Einführung von Bitcoin-Spot-ETFs und die zunehmende institutionelle Akzeptanz führen zu einer steigenden Nachfrage nach Bitcoin. Gleichzeitig sorgt das im Code verankerte Halving dafür, dass das Bitcoin-Angebot regelmäßig verknappt wird. 

Diese Kombination aus wachsender Nachfrage und sinkendem Angebot führt unweigerlich zu einem Aufwärtstrend. Insbesondere das Halving, welches die Belohnung für das Mining halbiert und somit das Angebot an neuen Bitcoins reduziert, hat in der Vergangenheit zu signifikanten Preisanstiegen geführt. 

In Kombination mit dem erhöhten institutionellen Interesse entsteht eine potenziell bullische Situation für Bitcoin. Das marktwirtschaftliche Prinzip ist klar: Wenn die Nachfrage das Angebot übersteigt, steigt auch der Preis. Beim Bitcoin sieht diese Rechnung derzeit vielversprechend aus. 

 

Die Welt der Bitcoin-Alternativen wächst immer weiter. Ob Bitcoin Cash, Bitcoin SV oder neuerdings BTC20 – allesamt profitieren diese von der Beliebtheit von BTC, obgleich sie mit dem grundlegenden Konzept wenig gemeinsam haben. BTC20 startete als ERC-20-Token nach einem überaus erfolgreichen Presale gestern das Staking – innerhalb von weniger als 12 Stunden wurden rund ein Drittel aller verfügbaren BTC20 Token in den Contract eingezahlt. Am heutigen Donnerstag beginnt erstmals der öffentliche Handel bei Uniswap, nachdem der Presale BTC20 mit 6 Millionen $ bewertet hatte.

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