Wird das Ripple Urteil in der nächsten Instanz halten?

Georg Steiner
| 2 min read

Letzte Woche feierte Ripple vor Gericht einen großen Sieg gegen die SEC. Die Richterin entschied, dass es sich bei XRP nicht um ein Wertpapier gehandelt habe. Doch wie wahrscheinlich ist es, dass dieses Urteil auch in der nächsten Instanz Bestand hat?

John Reed Stark, ehemalige Führungskraft der amerikanischen Bankenaufsicht und heute Consulter, geht davon aus, dass ein Berufungsgericht das aufsehenerregende Urteil zugunsten der SEC kippen wird. Er sieht die Begründung von Richterin Analisa Torres auf wackligem Boden.

Großes Potenzial für andere Coins?

Die Branche feiert hingegen den Sieg, schon wird zahlreichen Coins großes Potenzial für weitere Kursanstiege zugeschrieben. Doch Stark glaubt an die Berufung und das aus mehreren Gründen. Der ehemalige SEC-Insider sieht den Auftrag der Börsenaufsicht, Investoren zu schützen, durch das Urteil gefährdet. Unterdessen profitiert der virale Krypto-Presale von Wall Street Memes enorm. Der Vorverkauf überschritt am Wochenende die 15 Millionen Dollar-Marke und zählt damit zu den Krypto-Hits des Jahres.

Zweiklassen-Gesellschaft?

Die Entscheidung, XRP nicht als Wertpapier einzustufen, wenn es an Krypto-Börsen verkauft werde, entziehe ausgerechnet den Kleinanlegern den Schutz, argumentiert jetzt Stark. Richterin Torres habe mit ihrer Entscheidung zwei Klassen von Investoren geschaffen. Die institutionellen Anleger gelten laut ihrer Entscheidung schließlich als Käufer von Wertpapieren, wenn sie bei XRP investiert haben.

Das sei eine Form von Diskriminierung und beispiellos. Er kann die Begründung des Gerichts, Kleinanleger hätten nichts über XRP gewusst oder wären nicht bereit gewesen zu recherchieren, nicht verstehen. Diese Aussage sei eine Beleidigung für die Kleinanleger.

XRP kann nicht beides sein

Er sieht die zentrale Frage darin, ob Anleger Gewinne erwarten können oder nicht. Dies sei bei dem Kauf von XRP seiner Meinung nach jedenfalls das zentrale Anliegen der Käufer gewesen. Die Einstufung in „kein Wertpapier“ beim Kauf über Kryptobörsen und „Wertpapier“ beim Kauf als institutionelle Anleger sein nicht nachvollziehbar.

Immerhin hätte institutionelle Anleger XRP anschließend ebenfalls über Kryptobörsen verkaufen können, dann hätte sich der Ripple Coin wie von Zauberhand in „kein Wertpapier“ verwandelt, stellt er zurecht infrage.

Kommt jetzt die Berufung?

Angesichts dieser Analyse des Urteils und seiner Insiderkenntnisse geht Stark daher davon aus, dass die SEC das Ripple-Urteil auf jeden Fall anfechten wird und in der 2. Instanz Recht erhält. Doch es gibt auch Gegenstimmen, die diese Analyse nicht teilen. Sie verweisen darauf, dass die Richterin in ihrem Urteil die Bezeichnung „Wertpapier“ für XRP vermeidet. Jetzt liebt der Ball bei der SEC, die darüber entscheiden muss, ob sie das Gerichtsurteil akzeptiert, oder in die Berufung geht.

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