Nick Cave wütet neuerlich gegen ChatGPT, ist der Bot das Ende der Kreativität?

Georg Steiner
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In seinem Blog „Red Hand Files“ beantwortet der australische Rockstar Nick Cave wöchentlich Fragen seiner Fans. Dass er auf ChatGPT nicht gut zu sprechen ist, war bereits bekannt, doch sprach er sich erneut deutlich gegen den Chatbot aus. Sein Argument erscheint schlüssig.

Musik ChatGPT

Der Australier ist jedoch nicht der einzige Vertreter der Musikindustrie, der etwas gegen ChatGPT hat. Die großen Plattenfirmen fürchten angesichts von KI gebastelten Songs um ihre Einnahmen. Zuletzt haben sich Google und Universal Music zusammengetan, um Auswüchse wie den Song „Barbie Girl“, jetzt gesungen von Johnny Cash, zu unterbinden. Schließlich verwandelt der von einer Künstlichen Intelligenz kreierte Song den „Man in Black“ in den „Man in Pink“.

https://www.youtube.com/watch?v=HyfQVZHmArA

Nick Cave hat in der Vergangenheit selbst mit Cash gearbeitet und kann die Schmerzen, die Fans angesichts dieses Frevels empfinden, nachfühlen. Ein Fan wollte wissen, was denn dagegenspräche, dass ChatGPT das Songschreiben schneller und einfacher machen würde? Die Antwort des Rockstars war klar und eindeutig.

Kreative Schöpfung erfordere Anstrengung

Cave holte weit aus und verwies auf die Schöpfungsgeschichte. Schon Gott „arbeitete“ lediglich sechs Tage und blickte am siebenten Tag zufrieden auf sein Werk, die Welt. Das beweise seiner Meinung nach, dass die Schöpfung eine gewisse Anstrengung erfordere. Dieser Kampf um ein Werk verleihe diesem erst Bedeutung, er erfülle das Werk mit dem Geist des Schöpfers.

Dieses Ringen um den kreativen Prozess, kenne ChatGPT, nach Ansicht von Cave nicht. Daher verleihen die „Schöpfungen“ der Künstlichen Intelligenz ihrem Werk auch keine Tiefe oder Bedeutung. ChatGPT beschleunige vielmehr die Kommerzialisierung des menschlichen Geistes.

ChatGPT mache den Menschen überflüssig

Kreative Prozesse werden so mechanisiert, der Mensch werde dabei wertlos und überflüssig. Wer sich selbst als Songwriter bezeichne und ChatGPT verwende, um seine Texte so formulieren, verdiene die Bezeichnung Songwriter nicht. Schließlich legen die Künstliche Intelligenz keinen Wert auf einen Schöpfungsprozess und alle Anforderungen, die damit verbunden sind.

Kreativität erfordere erhebliche Anstrengungen, argumentiert Cave. Diese werden schon jetzt von allerlei Versuchungen in der Welt zersetzt, doch die teuflischste von allen sei ChatGPT, so der Rockstar. Die Bedeutung des Lebens liege auch in Chance, schöne Dinge zu tun und zu schaffen. ChatGPT untergrabe den Prozess der Schöpfung, dies müsse um jeden Preis verhindert werden.

Bereits unverzichtbar?

Dies mag für kreative Herausforderungen durchaus zutreffend sein, doch wenn es darum geht, Daten zu analysieren, hat sich die Künstliche Intelligenz bereits als große Hilfe erwiesen. Immer mehr Analysen vertrauen auf den Datenschatz, auf dem ChatGPT basiert. Längst erweisen auch neue Coins, wie beispielsweise AIDoge, der Maschine ihre Referenz. Der Erfolg im Presale gibt den neuen Kryptowährungen recht.

Nick Cave wird zweifellos kein Freund mehr von ChatGPT, er kämpft weiterhin mit aller Macht um seine künstlerische Integrität und möchte von maschineller Unterstützung nichts wissen.