Der Wasserverbrauch von Bitcoin gerät ins Visier von Experten

Georg Steiner
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Bitcoin stand schon bisher im Kreuzfeuer der Kritik, weil das Minen zu viel Strom verbrauchen würde. Jetzt wird auch verstärkt über den Wasserverbrauch von Bitcoin diskutiert.

Wasser

Alle Versuche, Bitcoin als ressourcenfressend zu framen, haben aus Sicht der Bitcoin-Gegner nicht den gewünschten Erfolg gebracht. Weder wurde die Kryptowährung verboten, noch ist der Kurs abgestürzt. Ganz im Gegenteil, in den letzten Tagen verzeichnete Bitcoin einen neuen Jahreshöchstwert und stieg auf über 41.000 Dollar.

Ein Swimmingpool pro Transaktion


Bitcoin muss sich regelmäßig wegen zahlreichen Aspekten rechtfertigen. Jetzt kommt ein neuer hinzu. Glaubt man Berechnungen von Finanzexperten, dann benötigt Bitcoin mehr als 16.000 Liter Wasser pro Transaktion. Das würde ausreichen, um einen Swimmingpool zu befüllen.

Dieser enorme Verbrauch könnte laut Ansicht von Experten, sogar den Trinkwassermangel in betroffenen Regionen verschärfen. Der hohe Wasserverbrauch entsteht laut Berechnungen durch die Kühlung der großen Mininganlagen. Dabei verdampft das Wasser und kann daher nicht mehr weiterverwendet werden.

Geht das Trinkwasser aus?


Neben diesem direkten Wasserverbrauch verbucht Bitcoin auch einen indirekten Wasserverbrauch, der bei der Erzeugung von Strom anfällt. Alex de Vries, von der Universität Amsterdam, glaubt, dass der Wasserverbrauch in den letzten Jahren dramatisch zugenommen hat. Laut seinen Berechnungen beträgt die Menge ein Millionenfaches einer Zahlung per Kreditkarte. Er sieht noch kein Ende dieses Verbrauchs und glaubt, dass dieser weiter ansteigen wird.

De Vries geht davon aus, dass die enormen Mengen die Wasserversorgung in einigen trockenen Regionen beeinträchtigen können. Wenn Wasser zur Mangelware wird, dann sieht er Probleme am Horizont auftauchen. Als Beispiel nennt er die Mining-Hochburg Kasachstan.

Nutzlose Rechenoperationen?

Der Datenwissenschaftler und Finanzexperte hält wenig von Bitcoin und bezeichnet die dahinterliegende Rechenoperation, die neue Coins erschaffen, als nutzlos. Er schlägt die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energie vor und rät zur Nutzung innovativer Kühlmethoden. Seiner Ansicht nach, sollte nur in jenen Regionen Bitcoin geschürft werden, wo es nicht so heiß ist. Die Verwendung von Brauchwasser, also Wasser, das nicht als Trinkwasser geeignet ist, sollte ebenfalls angedacht werden.

Ob sich die Branche allerdings von diesem Gegenwind davon abhalten wird lassen, neue Produkte zu kreieren, ist mehr als fraglich. Neue Presales, wie jener von Bitcoin ETF, gehen regelmäßig an den Start und suchen Investoren. Schon bisher hat sich das Kryptoverse von apokalyptischen Szenarien wenig beeindrucken lassen und Innovationen vorangetrieben.