Wie bekommen die Konsumenten die hohen Leitzinsen zu spüren?

Georg Steiner
| 3 min read

Zuletzt hat die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins neuerlich erhöht. Dieser soll die Inflation einbremsen, doch welche Auswirkungen auf dies auf die privaten Konsumenten?

Geld, Münzen, Scheine

Das Prinzip erscheint einfach. Niedrige Leitzinsen der EZB bedeuten in Folge niedrige Zinsen bei den Banken. Das befeuert nicht nur die Unternehmen, die sich billig Geld leihen können, sondern auch die privaten Konsumenten.

Niedrige Zinsen halten die Party am Laufen

Diese kaufen nach Herzenslust ein, nehmen Bau- oder Konsumkredite auf und müssen sich bei stabiler Finanzlage keine Sorgen um die Rückzahlung machen. So funktionierte das Finanzsystem rund 15 Jahre lang.

Doch wie bei jeder Party ist, irgendwann der Punkt erreicht, an dem die Rechnung präsentiert wird. Steigen die Leitzinsen, geben die Konsumenten weniger Geld aus, die Wirtschaft kühlt sich ab und fährt ihre Produktion zurück. Das drückt die Preise und die Inflation sinkt, zumindest laut Theorie.

Die zahlreichen Krisen in Kombination mit einer expansiven Geldpolitik, bei der lange Zeit hemmungslos Geld gedruckt wurde, hat jetzt die Blase zum Platzen gebracht. Das spüren jedoch nicht nur die Staaten und die Unternehmen, sondern auch der private Verbraucher. In diesen Bereichen sind jetzt die Probleme angekommen:

Dispokredit

Sein Konto zu überziehen war zwar immer schon teurer als ein Kredit, doch jetzt wird es zum Problem. Das trifft vor allem jene, die jeden Monat ganz genau rechnen müssen, um mit dem Geld auszukommen. Längst haben die Dispozinsen den Wert von durchschnittlich 11 Prozent überschritten. Das kann schnell zu einer großen finanziellen Belastung werden, vor allem dann, wenn das geborgte Geld für Einkäufe des täglichen Gebrauchs verwendet werden.

Konsumentenkredit

Dies gilt sinngemäß auch für einen Konsumentenkredit. Hier geben die Banken jene Zinssätze weiter, die ihnen von der EZB vorgeschrieben werden. Möchte sich eine Bank von der EZB kurzfristig Geld leihen, bezahlt sie bereits 4,75 Prozent Zinsen. Nie zuvor in der Geschichte der Europäischen Währungsunion war dieser Zinssatz so hoch. Das verteuert die Kredite.

Wer sich also ein neues Smartphone oder einen Urlaub leisten möchte, muss tief in die Tasche greifen, denn der durchschnittliche Zinssatz für Konsumkredite liegt bereits über 7 Prozent, doch das gilt nur für bestehende Kunden. Neukunden bezahlen bei einer Bank bereits über 8 Prozent. Je nach Bonität des Kunden kann dieser sogar auf bis zu 10 Prozent ansteigen. Dies vor allem dann, wenn die Banken ein höheres Risiko eines Zahlungsausfalls sehen.

Baukredite

Die Situation bei Baukrediten ist ambivalent und hängt von der jeweiligen Vereinbarung mit der Hausbank ab. Wer sich für einen Fixzinssatz entschieden hat und das auf lange Sicht, kann derzeit ruhig schlagen. Die steigenden Zinsen belasten diese Konsumenten nicht. Wer jedoch darauf spekuliert hatte, dass die Zinsen auf lange Sicht niedrig bleiben, sieht sich jetzt steigenden Raten gegenüber. 

Auch hier sind die Zinssätze in den letzten zwei Jahren deutlich angestiegen und liegen im Durchschnitt bei rund 4 Prozent. Ob sich die Aufnahme eines Baukredits rechtfertigen lässt oder nicht, sollte daher genau durchgerechnet und überlegt werden.

Verhandeln ist angesagt

Doch nicht nur Kreditnehmer sind von den hohen Leitzinsen betroffen. Selbstverständlich schlagen sich diese auch in den unterschiedlichen Sparformen nieder. Ob Tagesgeld oder Festgeld, auch hier ziehen die Zinssätze an. Dies passiert zwar mit etwas Zeitverzögerung, aber es passiert. Wer mit seinem Zinssatz unzufrieden ist, sollte das Gespräch mit der Bank suchen und auf Vergleichsangebote anderer Geldinstitute verweisen.

Bank Verhandlung

Grundsätzlich ist es immer gut, seine Guthaben zu diversifizieren. Die Risikostreuung hat sich bewährt und sollte sich über viele verschiedene Anlageklassen erstrecken. Dazu zählen auch Kryptowährungen, die mit neuen Projekten, wie Bitcoin on BSC, versuchen den Markt für Anleger attraktiver zu gestalten.

Wann sich die Inflation und damit die Märkte wieder beruhigen, ist schwer vorauszusagen. Schon einmal sahen die Experten der EZB die Inflation sinken und mussten ihren Kurs wieder korrigieren. Jetzt hofft man, dass die leicht sinkenden Zahlen der Kerninflation Anlass zur Hoffnung geben, doch das ist noch lange nicht gesagt. Die Deutschen sehen das Thema Inflation jedenfalls laut Umfrage als bestimmendes Thema unserer Tage.

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