Fünf wichtige Gründe für den Bitcoin Crash: Was könnte jetzt passieren?

Daniel Robrecht
| 3 min read
Bitcoin Crash

Der breite Markt bricht um rund 5 % in den letzten 24 Stunden ein. Die globale Krypto-Marktkapitalisierung testete sogar die Marke von einer Billion $. Die Ursachen sind häufig nicht singulär, vielmehr gibt es diverse Faktoren, die eine Rolle spielen, wenn die Korrektur vom Bitcoin auf aktuell rund 26.000 $ analysiert wird. Diese fünf Gründe leisten einen Beitrag zum bearischen Sentiment. 

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1. Geringes Volumen, hohe Volatilität – BTC technisch angeschlagen 

Geringe Liquidität und niedrigeres Handelsvolumen können zu stärkerer Volatilität führen, da kleinere Käufe oder Verkäufe den Preis stärker beeinflussen. Weniger Handel bedeutet auch, dass es weniger Marktteilnehmer gibt, um Preisschwankungen abzufedern. Das kann zu schnelleren und größeren Preisbewegungen führen.

Zuletzt lief der Bitcoin weitgehend seitwärts. Die ursprünglich hohe Volatilität gehörte der Vergangenheit an. Der Bitcoin entwickelte sich mitunter wie Gold oder ein Stablecoin. Doch die historisch geringe Liquidität sorgt eben auch für deutlich stärkere Abverkäufe, wie sie wir aktuell sehen.

Mit dem Ausbruch aus der jüngsten Seitwärtsrange hat sich auch das Chartbild stark eingetrübt.

Bitcoin 

2. Grayscale ETF – erst Dump, dann Pump?

Auch der Grayscale ETF könnte kurzfristig einen Dump begünstigt haben. Denn der US-amerikanische Vermögensverwalter Grayscale möchte seinen Bitcoin-Fonds in einen physisch gedeckten Bitcoin Spot ETF umwandeln. Das eigene Produkt ist mitunter in die Jahre gekommen und könnte von einem möglichen Bitcoin Spot ETF von BlackRock abgehangen werden. Hier möchte Grayscale entgegenwirken und verklagte die SEC. Eine Entscheidung soll Gerüchten zufolge bevorstehen. Kurzfristig könnte dies Verkäufe bedingen, mittelfristig wäre das Ereignis klar bullisch. Denn dann dürften auch die weiteren Bitcoin Spot ETFs der führenden Vermögensverwalter nur noch Formsache sein. 

3. SpaceX verkauft BTC, Privatanleger folgen

Elon Musks Raumfahrtunternehmen SpaceX soll Berichten zufolge seine gesamten Bitcoin-Bestände im Wert von 373 Millionen Dollar verkauft haben. In solchen Situationen tritt häufig eine Kettenreaktion ein, bei der viele Anleger der Entscheidung folgen und ebenfalls verkaufen. Dies geschieht oft, weil die Marktteilnehmer dem Urteil prominenter Persönlichkeiten oder großer Unternehmen wie Elon Musk oder SpaceX vertrauen. Wenn solche Akteure verkaufen, kann dies als Zeichen von fehlendem Vertrauen in die Kryptowährung gedeutet werden, auch wenn die Verkaufsgründe von SpaceX möglicherweise ganz anders gelagert sein könnten. 

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4. Evergrande insolvent – makroökonomische Sorgen wachsen

Der Insolvenzantrag des hoch verschuldeten chinesischen Immobilienentwicklers China Evergrande hat Bedenken hinsichtlich der Stabilität der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt aufkommen lassen. Evergrande hat beim Konkursgericht in den USA, einen Antrag auf Gläubigerschutz gemäß Kapitel 15 gestellt. Der Antrag bezieht sich auf ausländische Schulden von mehr als 19 Milliarden Dollar.

Diese makroökonomischen Sorgen können sich negativ auf den Kryptomarkt auswirken, auch wenn es keine direkte Verbindung gibt. Angesichts der globalen Unsicherheit und der wirtschaftlichen Verwerfungen könnten Anleger vorsichtiger werden. 

Dazu kommt auch noch das jüngste FOMC-Protokoll, das die Debatte anheizt, ob die Zinsen doch für einen längeren Zeitraum hoch bleiben. Insoweit scheint der hawkische Weg der Federal Reserve auch noch nicht final beendet. Das makroökonomische Umfeld korrespondiert aktuell eben noch nicht mit dem Anspruch, einen neuen Bull-Run für Bitcoin zu beginnen. 

5. Höchste Liquidationen seit FTX-Crash

Hohe Liquidationen im Futures-Markt für Kryptowährungen zeigen, dass viele Händler gezwungen sind, ihre Positionen zu schließen.

Diesmal sind die Liquidationen wieder bemerkenswert hoch, und das Open Interest nimmt ab. Der Kryptomarkt erlebt insgesamt die meisten Liquidationen seit dem FTX-Crash. Dies zeigt, dass der Markt unter starkem Verkaufsdruck steht, der die Preise beeinträchtigt, wobei der SpaceX-Verkauf anscheinend nur ein Teil eines größeren Markttrends (oder der Auslöser?) ist.

Nachdem sich nun eine Bodenbildung abzeichnet, könnte der Kurs in einer Trendwende wieder steigen – zumindest, wenn man die frühere BTC-Entwicklung als Maßstab nimmt.

Es könnte sich somit auch um das letzte Washout vor einem Bullenmarkt handelt. Ein Washout bezeichnet einen schnellen und scharfen Preisverfall, der oft dazu führt, dass schwache oder unsichere Investoren aus dem Markt gedrängt werden, bevor der Preis wieder steigt. Die 24.500 $ sollte der Bitcoin jedoch erstmal nicht überschreiten. 

Bitcoin Alternativen

Wer sich für alternative Coins interessiert und möglicherweise auch etwas risikoaffiner das Portfolio breiter aufstellen möchte, könnte einen Blick auf den Beitrag über „Neue Kryptowährungen“ werfen, den unser Industry-Talk-Team regelmäßig aktualisiert. Hier gibt es vornehmlich „High-Risk-Reward“-Kryptos, die jedoch meist weniger stark mit dem allgemeinen Markt korrelieren.

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