Die Konsumenten sparen, die deutsche Wirtschaft leidet

Georg Steiner
| 2 min read

Englische Medien bezeichnen Deutschland längst wieder als den „kranken Mann Europas“, das scheint nicht allzu weit hergeholt zu sein. Die Konsumenten reduzieren ihre Ausgaben, die Schattenwirtschaft blüht.

Geld sparen

Während die Staaten im Euroraum längst wieder ein leichtes Wirtschaftswachstum zu verzeichnen haben, hinkt die deutsche Wirtschaft weiter hinterher. Sie wird nach Einschätzung zahlreicher Experten im Jahr 2023 in eine Rezession rutschen. Auch im Vergleich mit den G7-Staaten zeigt sich, dass Deutschland Aufholbedarf hat. Das hat verschiedene Ursachen.

Hohe Preise für Lebensmittel wirken dämpfend


Zunächst belasten die hohen Preissteigerungen die Konsumenten. Diese galten als Stütze der Wirtschaftsleistung, doch aktuell ist bei vielen Deutschen Sparen angesagt. Das untermauert auch eine Umfrage im Auftrag des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes. 61 Prozent der Befragten gaben an, dass sie ihren Konsum einschränken würden.

Dafür verantwortlich sind vor allem die hohen Preise für Lebensmittel. Waren es vor einem Jahr noch die hohen Energiepreise, so hat sich das Bild mittlerweile gewandelt. Die Inflation ist in der Versorgung angekommen und damit auch bei den Verbrauchern. Das schwächt die Kaufkraft der privaten Haushalte. Dies gilt weiterhin, obwohl die Inflation mittlerweile zurückgeht. Sie lag im September bei „nur“ noch 4,5 Prozent und soll im Oktober auf 3,8 Prozent zurückgehen.

Die Geldanlage ist seit langem zur Herausforderung geworden. Lange Zeit haben niedrige Zinsen diese verunmöglicht, mittlerweile hat sich die Situation gebessert. Risikostreuung kann jedoch auch über Kryptowährungen wie Bitcoin on BSC betrieben werden.

Kreditkosten belasten Private wie Unternehmen

Die zahllosen Zinserhöhungen der EZB haben die Kreditkosten massiv verteuert und damit die Nachfrage nach Krediten gebremst. Gleichzeitig sind die hohen Zinsen eine Belastung für die Wirtschaft, die ihre Investitionen zurückfährt.

Als Export-Weltmeister spüren die Betriebe auch die verminderte Nachfrage in anderen Ländern und verzeichnen weniger Aufträge aus dem Ausland. Schließlich hatte die Weltwirtschaft in den letzten Jahren nicht nur mit den Folgen der Pandemie, sondern auch mit dem Ukrainekrieg zu kämpfen.

Die Schwarzarbeit steigt auf Rekordhöhe

Noch ist der Arbeitsmarkt robust, schließlich suchen noch immer viele Branchen nach qualifiziertem Personal, das könnte angesichts des Mangels auch so bleiben. Auch bei der Schuldentragfähigkeit zeigt sich Deutschland weiterhin führend. Die Schuldenquote geht sogar zurück, doch dies ist wahrscheinlich auch auf die Inflation und die rasant gestiegenen Steuereinnahmen zurückzuführen.

Die schwierige Ausgangslage hat jedoch dazu geführt, dass die Schwarzarbeit blüht. Diese soll laut Schätzungen mittlerweile 463 Milliarden Euro pro Jahr betragen, das wäre ein Anstieg von 80 Milliarden im Vergleich zum Vorjahr. Im Verhältnis zur regulären Wirtschaft Deutschlands wären dies mehr als 10 Prozent. So entgehen dem Staat Steuern und Sozialabgaben in Höhe von 2,4 Milliarden Euro.