Die Inflationsrate in Deutschland sinkt deutlich, kommt jetzt der große Umschwung?

Georg Steiner
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Es geht weiterhin bergab. Was normalerweise ein schlechtes Zeichen ist, freut jedoch die Konsumenten, wenn es um die Inflationsrate geht.

Zahnräder Euro Inflation

Diese ist in Deutschland im November auf nur noch 3,2 Prozent gesunken. Das ist der niedrigste Wert seit dem Juni 2021. Damals betrugen die Preissteigerungen 2,4 Prozent. Noch im Oktober betrug die Inflationsrate 3,8 Prozent, die Experten hatten für den November eigentlich mit einem Anstieg von 3,5 Prozent gerechnet. Ausschlaggebend für die erfreulichen Zahlen war vor allem die billigere Energie.

Das 2-Prozent-Ziel rückt näher


Deutschland folgt damit dem europäischen Trend, denn auch in der Eurozone hat die Inflation mit nur noch 2,4 Prozent einen neuen Tiefstwert erreicht, den man so in den letzten Jahren nicht mehr gekannt hat.

Diese Entwicklung sorgt für neuen Optimismus an den Märkten. Das gilt nicht nur für die Aktien, sondern auch für Kryptowährungen, die weiterhin gespannt auf die Entscheidung der SEC, bezüglich der möglichen Zulassung des ersten Bitcoin-Spot-ETFs wartet. Unterdessen arbeitete das Kryptoverse weiterhin an der Erweiterung seiner Möglichkeiten. Beständig kommen neue Coins, wie Bitcoin ETF, auf den Markt und werben um Investoren.

Baldige Abkehr von den hohen Zinsen?

Die steigenden Kurse an den Märkten weisen darauf hin, dass die Anleger auf eine baldige Abkehr der Notenbanken von der Hochzinspolitik hoffen. Schließlich waren die zahlreichen Zinserhöhungen notwendig geworden, um die hohe Inflation zu bekämpfen. Jetzt scheinen diese endlich nachhaltig Wirkung zu zeigen, kein Wunder also, dass die Anleger auf erste Zinssenkungen 2024 hoffen.

Sinken die Leitzinsen, stützen sie damit die Finanzierungskosten der Unternehmen und beflügeln gleichzeitig den Konsum. Beiden könnte den Grundstein für den nächsten Wirtschaftsaufschwung sein, der von vielen sehnsüchtig erwartet wird.

Die letzten Meter könnten schwierig werden


Doch nicht alle Experten sind derzeit so hoffnungsvoll. Sie verweisen darauf, dass die letzten Meter bei der Bekämpfung der Inflation oft die schwierigsten sind. Schließlich sind zahlreiche Branche mit hohen Lohnerhöhungen konfrontiert. Diese werden versuchen diese Preissteigerungen an die Kunden weiterzugeben, was sich in Folge auf die Inflation auswirken wird.

Am 14. Dezember kommt die EZB zu ihrer letzten Sitzung im Jahr 2023 zusammen. Dort wird sie neue Voraussagen vorstellen, dann sollte Klarheit über den weiteren Weg der Notenbank herrschen.

Der Handel freut sich über einen guten Oktober


Optimismus scheint jedenfalls unter den deutschen Konsumenten zu herrschen. Diese haben im Oktober mehr Geld im Einzelhandel ausgegeben, als vielerorts erwartet. Das um die Preiserhöhungen bereinigte Umsatzplus fiel deutlich höher aus, als erwartet. Damit könnte der Konsum zu einer Stütze der deutschen Wirtschaft werden, wenn auch das Weihnachtsgeschäft dementsprechend gut ausfällt. Dort zeigen sich die Händler vorerst noch pessimistisch und rechnen mit kräftigen Umsatzeinbrüchen im Vergleich zum Vorjahr.