Die finanzielle Repression wird zur Gefahr für Wirtschaft und Bürger

Georg Steiner
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Nach Jahrzehnten der Markteingriffe durch Politik und Notenbanken werden die Probleme immer größer statt kleiner. Die zahlreichen Instrumente der finanziellen Repression sind längst für alle spürbar.

Wie so oft in der Geschichte, glaubt eine kleine Gruppe an Verantwortlichen über mehr Informationen zu verfügen, wie der gesamte Markt. Das führt immer wieder zur Umsetzung von „Steuerungsinstrumenten“, die mittel- bis langfristig mehr Schaden als Nutzen anrichten.

Die Probleme werden lediglich zeitlich nach hinten verschoben


Finanzielle Repression kann zwar die Wirtschaft kurzfristig in die gewünschte Richtung lenken, doch die Schäden kommen früher oder später zutage. Diese haben nicht nur Auswirkungen auf die Gesamtwirtschaft, sondern auch auf die Altersvorsorge und die Sicherheit des Finanzsystems.

Unter finanzieller Repression versteht man eine Reihe von Maßnahmen und Strategien, die in den letzten 15 Jahren stark zugenommen haben. Sie dienen zunächst dazu, die finanzielle Stabilität sicherzustellen, doch vermeiden sie gleichzeitig ein nötiges „reinigendes Gewitter“ und die Aktivierung der Selbstheilungskräfte der Märkte.

Zinsmanipulation, Inflation und Kapitalverkehrskontrollen

Die bekanntesten Instrumente finanzieller Repression sind die Manipulation der Zinsraten, der Inflationssätze und Kapitalverkehrskontrollen. Der Begriff stammt aus den frühen 1970er Jahren, als Untersuchungen zeigten, dass übermäßige staatliche Eingriffe die Entwicklung einer gesunden Wirtschaft in Entwicklungsländern lähmten. Je stärker der Staat und die Notenbanken eingriffen, desto mehr bremsten sie die Produktion.

Das mittlerweile bekannteste Instrument der finanziellen Repression ist die künstliche Senkung der Zinsraten. Diese führt zu einer Politik des billigen Geldes. Blasen entstehen, Unternehmen können sich am Markt halten, die unter seriösen Bedingungen chancenlos wären. Doch wie bei jeder Party kommt auch dabei der Zahltag.

Entschuldung des Staates auf Kosten der Bürger


Die Wirtschaft überhitzt sich, das billige Geld heizt die Inflation an. Wenn dann die Zinsen steigen, um einen Zusammenbruch zu vermeiden, kommt der Tag der Wahrheit. Die Kaufkraft des Geldes sinkt, die Bürger bekommen Probleme, ihr Leben zu finanzieren. Ihre Ersparnisse werden durch den Kaufkraftverlust enteignet, während die Summe der Staatsschulden im Verhältnis zu den Steuereinnahmen sinkt. Man könnte also sagen, dass die finanzielle Repression den Staaten hilft, sich auf Kosten der Bürger zu entschulden, um in Folge noch mehr Schulden machen zu können.

Doch die Wirtschaft ist ein sensibles Ökosystem, das sehr sensible auf grundlegende Änderungen reagiert. Verlieren Investoren und Privatpersonen das Vertrauen in die Lösungskompetenz von Politik und Notenbanken, dann wandert das Kapital ab.

Negativbeispiel Griechenland


Dem versuchen Staaten mit Kapitalverkehrskontrollen entgegenzuwirken. Damit schränkt die Politik die Freiheit der internationalen Finanztransaktionen ein. Dafür gibt es auch in der EU mittlerweile zahlreiche Beispiele. Island, Zypern und Griechenland griffen im Zuge der Nachwirkungen von Finanz- und Eurokrise zu diesem Instrument.

Solange sich diese Maßnahmen in einem überschaubaren Bereich bewegen, können sie mithelfen Probleme zu lösen. Doch die Erfahrung zeigt, dass sich die Verantwortlichen gerne an die bequeme Lösung gewöhnen und nicht gewollt sind, diese rasch wieder zu beenden.

Was gut gemeint ist, verschiebt das Problem lediglich in die Zukunft und sorgt für noch mehr Herausforderungen. Das ist aktuell klar sichtbar. Die Ersparnisse der Bürger schmelzen in der Sonne, die Lebenshaltungskosten steigen weiterhin und von einer Entschuldung der Staaten kann keine Rede sein. Dazu kommt noch eine enorm hohe Staatsquote in der EU, die eine freie Entfaltung der Wirtschaft immer schwieriger macht.

Letzter Ausweg Risikostreuung


Die Bürger können auf die zahlreichen Maßnahmen einer finanziellen Repression nur mit noch mehr Risikostreuung entgegenwirken. Ein Baustein dabei könnten Kryptowährungen sein. Diese bieten ebenfalls ein breites Portfolio unterschiedlicher Coins, die von Bitcoin bis hin zu neuen Token wie Launchpad XYZ reichen. Nur so bleibt ein Mindestmaß an finanzieller Freiheit gewahrt, solange die Bevölkerung in einer instabilen Wirtschaft gefangen scheint. Finanzielle Bildung gilt daneben als weitere Möglichkeit, sich umfassend zu informieren, um auf finanzielle Repression rechtzeitig reagieren zu können.