Die Behörden in Bayern machen sich auf die Jagd nach gestohlenen Krypto-Geldern

Georg Steiner
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Seit dem Jahr 2017 hat Krypto- und Cyberkriminalität einen Schaden von 30 Milliarden Dollar verursacht, allein im Vorjahr verzeichneten die Behörden weltweit 435 Fälle. Forscher aus Österreich und Kanada haben sich auf die Spur des Geldes gesetzt, Unterstützung kommt aus Bayern.

Kryptobetrug Forschung

Das Projekt hört auf den Namen „Defi Trace“ und wird gemeinsam mit des Complexity Science Hub und der Universität Montreal durchgeführt. Gelingt die Umsetzung, dann soll eine automatische Nachverfolgung illegaler Zahlungsströme möglich werden und das vor allem im Bereich der dezentralen Finanzdienstleistungen.

Manipulation und technische Schwächen


So soll es in den letzten sechs Jahren weltweit 1.155 kriminelle Vorfälle im Zusammenhang mit unterschiedlichsten Kryptowährungen gegeben haben. Diese begannen mit lediglich 16 bekannten Fällen im Jahr 2017 und stiegen auf 435 Fälle im Vorjahr an.

Die Forscher gehen allerdings davon aus, dass es sich dabei um einen Mindestwert handelt, es könnten durchaus noch mehr sein. Als Hauptursachen identifizierten die Wissenschaftler des Projekts vor allem manipulierte Kryptowährungen und technische Schwächen in der Konstruktion. So gingen allein bei einer zentralisierten Finanzplattform in Südafrika 3,6 Milliarden Dollar verloren.

Diese Betrugsfälle sind für das Kryptoverse problematisch, schließlich kommen regelmäßig neue Projekte, wie Bitcoin on BSC, auf den Markt. Diese könnten unter diesen Fällen leiden.

Doch die Krypto-Betrugsfälle betreffen nicht nur dezentrale Finanzdienstleistungen, sondern auch deren Schnittstellen zum herkömmlichen Finanzsystem. Dort ist die Anzahl der dokumentierten Fälle zwar geringer, die Schadenssumme jedoch deutlich höher. So kamen die Forscher zu dem Schluss, dass hier in 105 Fällen rund 20 Milliarden Dollar verloren gegangen sind.

Die Rückverfolgung erwies sich bisher als schwierig


Sind die Gelder erst verschwunden, ist es ausgesprochen schwierig, deren Spur zurückzuverfolgen. Das Projekt „Defi Trace“ soll dies in Zukunft ändern. Dabei konzentrieren sich die Forscher auf Methoden zur automatischen Nachverfolgung.

Dieses Ziel hat auch die Aufmerksamkeit von Behörden gefunden. So erhält „Defi Trace“ nicht nur Unterstützung von drei verschiedenen Ministerien aus Österreich, sondern auch von den Strafverfolgungsbehörden in Bayern. Diese sind ebenso an den erhofften Ergebnissen der Arbeit interessiert.

Bei dem Complexity Science Hub in Wien handelt es sich um eine Forschungseinrichtung. Sie ist auf die Anwendung von Methoden spezialisiert, die in der Komplexitätswissenschaft für Echtzeitdaten und große Datensätze eingesetzt werden. Die Einrichtung setzt dabei auf unterschiedliche Ansätze und Methoden und vertraut auf Wissenschaftler aus den unterschiedlichsten Disziplinen.