Vorsicht vor dem Klumpenrisiko!

Georg Steiner
| 3 min read

Der Höhenflug einzelner Kryptowährungen wie Bitcoin kann Anleger sehr schnell dazu verleiten, alle Ihre Ersparnisse auf ein einziges Asset zu setzen. Doch das wäre keine gute Idee. Immerhin entsteht so sehr schnell ein sogenanntes Klumpenrisiko. Dieses birgt die Gefahr in sich, bei Kursrückgängen schnell viel Geld zu verlieren. Erfahrene Anleger verteilen daher das Risiko Ihrer Investitionen auf mehrere Schultern, um hohe Verluste zu vermeiden.

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Was ist das genau?

Ein Klumpenrisiko entsteht, wenn Sie nur in eine einzige Anlageklasse, also beispielsweise in Kryptowährungen investiert sind. Damit setzen Sie Ihr Investment einer großen Gefahr aus, schließlich ist nicht absehbar, wie sich die Kurse in Zukunft entwickeln werden. Das Risiko wird noch höher, wenn es sich bei dem investierten Geld um Mittel handelt, die Sie in absehbarer Zeit benötigen könnten.

Dann wären Sie gezwungen zum jeweils gültigen Kurs zu verkaufen, ohne eine Durststrecke abwarten zu können. Wenn Sie Ihr Geld innerhalb der Anlageklasse ebenfalls nicht streuen, erhöhen Sie Ihr Risiko nochmals. Im konkreten Fall wäre dies der Fall, wenn Sie beispielsweise ausschließlich Bitcoin kaufen würden, ohne Ihr Geld nicht auch noch in andere Kryptowährungen zu investieren.

Wie entgeht man diesem Risiko?

Dieses Prinzip gilt naturgemäß für alle Investitionen. Setzen Sie nie Ihr ganzes Geld auf eine einzige Aktie, einen einzigen Fonds oder in eine einzige Anlageklasse. Das gilt für Gold genauso wie für Immobilien, Bargeld oder Anleihen. Denn sinkt der Wert Ihres Investments, nehmen Sie in Verluste in vollem Umfang mit. Haben Sie jedoch Ihr Vermögen auf zahlreiche verschiedene Assets verteilt, besteht eine gute Chance, dass Sie Kursverluste in einzelnen Anlageklassen gut überstehen, oder sich diese sogar ausgleichen. Es macht sich also bezahlt, sein Finanzwissen ein wenig zu erweitern.

Nicht alle Anlageklassen korrelieren untereinander. Das bedeutet, wenn Aktienkurse sinken, heißt das nicht, dass der Kurs von Gold oder von Kryptowährungen automatisch ebenfalls nach unten zeigt. Wer in seinem Vermögensaufbau langfristig denkt und große Risiken vermeiden möchte, sollte also sein Geld auf mehrere „Pferde“ setzen.

Dazu zählen im Wesentlichen:

  • Aktien
  • Fonds
  • ETFs
  • Edelmetalle wie Gold
  • Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum, Ripple und andere
  •  Staatsanleihen
  • Unternehmensanleihen
  • Festgeld
  • Bargeld

Das Prinzip der Risikostreuung kann man natürlich innerhalb einer Anlageklasse weiter ausbauen. So ergibt es durchaus Sinn sein Geld auf verschiedene Assets innerhalb dieser Kategorien anzulegen. Alles Geld auf eine einzige Aktie zu setzen wäre grob fahrlässig, das sollte man auch beim Investment in Kryptowährungen beachten. Hier sollte eine Analyse der historischen Kursentwicklungen am Anfang stehen, bevor man sein Geld auf Kryptowährungen wie Bitcoin und Co setzt. Noch kann Bitcoin Gold nicht als Krisenwährung ablösen.

Der richtige Mix ist gefragt

Angesichts der anhaltenden Niedrigzinsphase ist eine Rückkehr zu einer vernünftigen Geldpolitik nicht zu schnell zu erwarten. Die Geldentwertung ist gekommen, um zu bleiben, das zeichnet sich mittlerweile immer mehr ab. Selbst erfahrene Investoren wie Carl Ican sehen nun schon überall Inflation. Die Notenbanken setzen offenbar weiterhin darauf, die Zinsen künstlich niedrig zu halten, daher ist es schwierig geworden, die immer stärker ansteigende Inflation mit seinen Investments zu schlagen. Die Sorge vor einer neuen Weltfinanzkrise wächst weiter an.

Doch hier gilt immer noch, dass alles für Ihr Geld besser ist, als es lediglich auf dem Konto liegenzulassen. Wenn Sie über ausreichend Reserven verfügen, ist es sinnvoll diese zu investieren. Doch dabei sollten Sie über eine möglichst hohe Rendite hinaus nicht die Verfügbarkeit und das Risiko aus den Augen verlieren. Die richtige Mischung aus Risiko und Stabilität macht den Erfolg aus.