Die EZB belässt die Zinsen auf Rekordniveau und mahnt zur Vorsicht

Georg Steiner
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Die Europäische Zentralbank (EZB) folgt der US-Notenbank und belässt die Zinsen so, wie sie sind. In Brüssel hat man Angst vor einer zweiten Inflationswelle und will vorerst nichts von niedrigeren Zinsen hören.

Gebäude EZB

Schließlich besteht die Gefahr, dass, wenn die Zinsen zu früh gesenkt werden, ein zweiter Anstieg der Inflationswelle folgen könnte. Das will man in Frankfurt unbedingt verhindern, daher hält sich die EZB in der Frage von Zinssenkungen bedeckt.

Keine Diskussion über Zinssenkungen


Somit bleibt der Leitzins im Euroraum vorerst unverändert bei 4,5 Prozent. Das ist der zweithöchste Stand seit der Einführung der Gemeinschaftswährung Euro. Damit bleiben die Kreditzinsen hoch, allerdings können Sparer weiterhin auf höhere Sparzinsen hoffen.

EZB-Chefin Christine Lagarde gab auf ihrer Pressekonferenz ebenfalls einen Ausblick auf die Zukunft. Sie erwartet für dieses Jahr eine Inflationsrate von 5,4 Prozent, das ist etwas weniger als von der EZB noch im September erwartet. Nächstes Jahr sollen die Preissteigerungen dann auf 2,7 Prozent sinken, für 2025 soll die Inflation mit 2,1 Prozent dann nahe dem Ziel von 2 Prozent liegen.

Das dürfte auch der Grund sein, warum die EZB derzeit jede Diskussion über eine mögliche Senkung der Leitzinsen entschieden von sich weist. Lagarde gab an, dass die Währungshüter in ihrer letzten Sitzung nicht einmal über das Thema diskutiert hätten.

Es gibt noch viel zu tun.

Mit diesem Statement schloss sich die EZB-Präsidenten in ihrer Pressekonferenz den warnenden Stimmen im Euroraum an. Zahlreiche Volkswirte mahnten die EZB im Vorfeld nicht einzuknicken, denn die Inflationskrise sei noch lange nicht gelöst. Lagarde sieht die Situation offenbar ähnlich, sie verweis auf den weiter anhaltenden hohen Inflationsdruck, ausgelöst durch hohe Lohnzuwächse. Diese könnten eine Lohn-Preis-Spirale auslösen, daher bleibt man bei der EZB vorsichtig.

Noch hält die Brandmauer stand

Das dürfte auch in den nächsten Monaten so bleiben. Die Notenbankchefin deutete an, dass sie vorerst nicht von ihrem Kurs abweichen wird. Damit tritt sie Spekulationen entgegen, die von frühen Zinssenkungen ausgegangen waren. Diese Aussicht beflügelt die Märkte, das gilt auch für Kryptowährungen. Diese würden ebenfalls von einer Senkung der Leitzinsen profitieren. Das gilt sowohl für etablierte als auch für neue Coins, wie beispielsweise Bitcoin ETF.

Die EZB möchte offenbar bis weit ins Jahr 2024 die Leitzinsen auf dem bestehenden Niveau halten. Daran hat auch der Druck der amerikanischen Notenbank Fed nichts geändert, die erst am Mittwoch angekündigt hatte, 2024 mit Zinssenkungen zu beginnen. Die Märkte belieben jedoch vorerst optimistisch und hoffen auf ein Kursfeuerwerk in den nächsten Monaten.