Deutschlands drittgrößte Bank stellt Blockchain-basierte digitale Custody-Plattform für institutionelle Anleger vor

Ruholamin Haqshanas
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Die DZ Bank, eines der führenden deutschen Finanzinstitute mit einem Vermögen von insgesamt 300 Milliarden Euro, hat ihre eigene Blockchain-gestützte Verwahrungsplattform gestartet.

Laut einer Ankündigung der Bank ist die Plattform speziell auf institutionelle Kunden zugeschnitten und ermöglicht ihnen Investitionen in Kryptowährungen.

Während der Fokus der digitalen Verwahrungsplattform zunächst auf institutionellen Kunden liegt, plant die DZ Bank, ihre Dienstleistungen auf den Kauf von Kryptowährungen sowohl für institutionelle Anleger als auch für Privatkunden auszuweiten.

Aus diesem Grund hat die Bank im Juni 2023 bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) eine Lizenz für die Verwahrung von Kryptowährungen beantragt, die es der DZ Bank ermöglichen würde, die sichere Aufbewahrung und Verwaltung von digitalen Assets anzubieten.

“Wir gehen davon aus, dass innerhalb der nächsten zehn Jahre ein erheblicher Teil des Kapitalmarktgeschäfts über Distributed-Ledger-Technologie (DLT)-basierte Infrastrukturen abgewickelt werden wird”, sagte Holger Meffert, Leiter des Bereichs Wertpapierdienstleistungen und digitale Verwahrung bei der DZ Bank.

“Mittelfristig sehen wir DLT als eine ergänzende Technologie zu den etablierten Infrastrukturen in den bestehenden Kapitalmarktprozessen.”

Deutsche Banken setzen auf Kryptowährungen


Der Vorstoß der DZ Bank in den Bereich der digitalen Vermögenswerte passt zu einem wachsenden Trend unter deutschen Banken, Kryptowährungen trotz des strengen regulatorischen Umfelds des Landes zu nutzen.

Im März unternahm die Deutsche WertpapierServiceBank mit der Einführung der Krypto-Handelsplattform wpNex einen bedeutenden Schritt, der 1.200 Banken und Sparkassen in Deutschland den Zugang zur Digital-Asset-Branche ermöglichte.

Die DWS, eine Vermögensverwaltungsgruppe, die sich mehrheitlich im Besitz der Deutschen Bank befindet, hat ebenfalls angekündigt, dass sie börsengehandelte Produkte für Kryptowährungen auf dem europäischen Markt entwickeln will.

Darüber hinaus erforscht die DWS weitere digitale Lösungen, die Anlegern den Zugang zu Blockchain-Anwendungen und digitalen Assets ermöglichen sollen.

Die Commerzbank und die DekaBank, zwei traditionelle Banken in Deutschland, beantragen bei der BaFin ebenfalls Lizenzen für die Verwahrung von Kryptowährungen, was auf eine breitere Verlagerung der Branche hin zu digitalen Assets hindeutet.

Vor kurzem wurde bekannt, dass die Deutsche Bank und Standard Chartered’s Venture Arm SC Ventures eine Lösung erforschen, die eine nahtlose Kommunikation zwischen Blockchain-basierten Transaktionen, Stablecoins und digitalen Zentralbankwährungen (CBDCs) ermöglichen soll.

Die beiden Banken testen das Konzept aktiv mit Hilfe des Universal Digital Payments Network (UDPN), einem zugelassenen Blockchain-System, an dem ein Konsortium aus Banken, Finanzinstituten und Beratungsunternehmen beteiligt ist, die Validierungsknoten betreiben.

Anfang dieses Monats erhielt BitGo außerdem eine Lizenz für die Verwahrung von Kryptowährungen von der deutschen Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin).

Das Kryptowährungsunternehmen erhielt eine vollständige Lizenz in Deutschland, nachdem es jahrelang im Rahmen einer Übergangsregelung in dem Land tätig war.