Im Labor gezüchtete Gehirnzellen spielen Pong

Georg Steiner
| 2 min read

Es klingt, wie die Idee eines verrückten Wissenschaftlers aus einem schlechten Horrorfilm und doch ist es Realität. Forscher haben im Labor Gehirnzellen gezüchtet, die das Videospiel Pong aus den 1970er Jahren spielen können.

Dabei handelt es sich um ein Mini-Gehirn, das aus rund 800.000 Gehirnzellen besteht. Dieses ist in der Lage seine Umgebung wahrzunehmen und darauf zu reagieren, sagen die Wissenschaftler. Ihr Leiter, Dr. Brett Kagan, von der Firma Cortical Labs, behauptete in der Fachzeitschrift Neuron, dass es ihm und seinem Team als Ersten gelungen wäre, ein empfindungsfähiges Gehirn im Labor zu züchten.

Ursprünglich für die Erforschung von Erkrankungen entwickelt

Zahlreiche Kollegen sehen diese Aussage mit Skepsis, doch Dr. Kagan beharrt darauf, dass die Gehirnzellen Informationen aufnehmen, verarbeiten und in Echtzeit darauf reagieren können.

Diese Form der Forschung existiert schon seit einigen Jahren. Bereits 2013 wurden die ersten Minigehirne gezüchtet, um genetische Erkrankungen zu untersuchen. Gleichzeitig nutzte man die Gehirnzellen dazu, um die Entwicklung des Gehirns besser studieren zu können

Doch nie zuvor schlossen Wissenschaftler ein Gerät daran an, mit dem die Gehirnzellen interagierten. Im konkreten Fall war dies das Videospiel Pong. Dazu verbanden sie das Mini-Gehirn über Elektroden mit dem Spiel.

Nach nur fünf Minuten verstanden, wie es funktioniert

Bei Pong geht es darum, einen Balken im Spiel so zu bewegen, dass ein kleines Quadrat nicht daran vorbeizieht. Es handelt sich um eine sehr primitive Form von Tischtennis. Das Game gilt als Urvater der Videospiele und eroberte zu Beginn der 1970er Jahre die Spielhallen weltweit.

Als das Spiel an das Mini-Gehirn angeschlossen war, erzeugten die Zellen ihre eigene elektrische Aktivität. Je länger sie spielten, desto mehr davon entstand. Innerhalb von fünf Minuten lernten die Zellen, wie das Spiel funktioniert. Sie verfehlten zwar oft den Ball, doch die Erfolgsquote im Spiel lag deutlich über jenem Bereich, der noch mit zufälligen Treffern erklärbar wäre.

Kein Bewusstsein

Doch laut den Wissenschaftlern hat das künstliche Gehirn kein Bewusstsein, es weiß also nicht, dass es Pong spielt. Sie erhoffen sich von der Technologie zahlreiche Möglichkeiten in der Gehirnforschung, um Krankheiten wie Alzheimer besser verstehen und behandeln zu können.

In einem nächsten Schritt planen die Forscher, die Auswirkungen von Alkohol auf die Fähigkeiten des Mini-Gehirns zu testen. Reagieren die Gehirnzellen ähnlich wie beim Menschen, dann wäre dies ein deutlicher Hinweis darauf, dass so ein künstlich geschaffenes System zum Einsatz von Experimenten taugt. Es könnte in Zukunft als Grundlage für anpassungsfähige Roboter dienen und die Forschung zum Thema Künstliche Intelligenz vorantreiben.

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