Google und Renault sagen Tesla den Kampf an

Georg Steiner
| 3 min read

Die Partnerschaft von Google mit dem Autobauer Renault begann bereits 2018. Jetzt gaben die beiden Unternehmen bekannt, an einem Fahrzeug zu arbeiten, das durch Software definiert wird.

Digitales Auto

Konkret geht es um einen digitalen Zwilling, der als Ergebnis einer fortschrittlichen Software-Plattform, Daten zur Verarbeitung an die Cloud-Server des Unternehmens sendet. Diese virtuelle Kopie soll mit Künstlicher Intelligenz ausgestattet sein, die es ermöglicht, neue digitale Dienste schnell und einfach in das Auto zu integrieren. Gleichzeitig soll sie die Schaffung neuer Anwendungen ermöglichen.

Vom Massenprodukt zum individuell gestalteten Fahrzeug

Google und Renault möchten mit ihrer Zusammenarbeit dazu beitragen, dass die Erprobung neuer Funktionen Künstlicher Intelligenz in dieser virtuellen Simulation den Betrieb der Fahrzeuge verbessert und vereinfacht. Zukünftig wird das Auto seinem Fahrer mitteilen, wann es gewartet werden muss oder im Idealfall die Probleme sogar selbst beheben.

Darüber hinaus ermöglicht dieser neue technische Ansatz die Personalisierung des Fahrzeugs. Dazu zählen beispielsweise die Bereiche der häufig besuchten Ziele, Ladestationen für Elektrofahrzeuge und das Fahrverhalten. Sogar Versicherungsmodelle können aufgrund der Daten aus dem Auto selbstständig errechnet werden.

So kann aus dem Fließbandprodukt Auto ein auf seinen Besitzer individuell abgestimmtes Fahrzeug werden, das die Vorlieben und Wünsche seines Lenkers berücksichtigt. Die Software wird auf Googles Android Automotive-Betriebssystem aufbauen. Dieses bietet schon jetzt einen integrierten Assistenten, Landkarten und den Google Play Store. Der Suchmaschinen-Riese wird mit der neuen Vereinbarung der bevorzugte Cloud-Anbieter der Renault-Nissan-Mitsubishi-Allianz, während andere Autobauer auf Amazon Web Service setzen.

Start mit den französischen Automarken

Die Renault-Nissan-Mitsubishi-Allianz zählt zu den größten Autokonzernen der Welt und arbeitet bereits seit vier Jahren mit Google zusammen. Nun möchte man die Kooperation vertiefen und auf ein neues Level heben. Doch das Projekt bleibt vorläufig auf die vier französischen Marken des Konzerns beschränkt. Dabei handelt es sich um Renault, Dacia, Alpine und Mobilize.

Nachdem Android bereits in Millionen Fahrzeugen des Konzerns installiert ist, geht man jetzt gemeinsam den nächsten Schritt. Die Ankündigung kommt nicht überraschend, schließlich arbeiten andere Autokonzerne an ähnlichen Projekten. Immerhin geht es für sie darum, dem Elektropionier Tesla von Elon Musk Paroli zu bieten.

Zuerst Abo, dann Leistung?

Tesla hat längst definiert, welche Softwareleistungen Kunden von ihrem Auto erwarten können. Ziel dieser Entwicklung ist es offenbar zukünftig nur noch eine Grundausstattung an Hardware im Auto zu verkaufen. Die einzelnen Leistungen sollen dann individuell bestellt und bezahlt werden. Die Lieferung erfolgt danach mit einem Over-the-Air-Update. Ein gutes Beispiel für diese Entwicklung lieferte zuletzt BMW.

Der Konzern will in seinen Fahrzeugen eine Sitzheizung einbauen, die jedoch erst nach dem Kauf der Leistung über ein Software-Update freigeschaltet wird. Wer das Abo bezahlt, kann die Sitzheizung nutzen, wer sich dagegen entscheidet, eben nicht. Was im Sommer für Aufregung sorgte, wird voraussichtlich bald Standard in der Branche werden.

Diese Meldung passt zur Strategie von Google, auch in der Automobilbranche Fuß zu fassen. Dieser Schritt wurde von den Herstellern in der Vergangenheit zumeist gebremst. Sie befürchteten, auf einen reinen Hardware-Produzenten reduziert zu werden, schließlich hat Apple ähnliche Ambitionen wie Google. Doch mittlerweile haben viele Autobauer ihren Widerstand aufgegeben.

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