Binance’s “Krypto-Parfüm” für Frauen wird branchenweit kritisiert
Der Kryptobörsenriese Binance hat ein “Krypto”-Luxusparfüm vorgestellt, um mehr Frauen in den Bereich der digitalen Assets zu locken. Der Duft wurde in Verbindung mit dem Internationalen Frauentag enthüllt.
Rachel Conlan, Chief Marketing Officer bei Binance, bezeichnet die Kampagne als “mutig, unverwechselbar und absichtlich störend”. Sie fügte hinzu: “Es ist eine Botschaft an die Frauen, dass sie in der Krypto-Revolution eine wichtige Rolle spielen können.”
There’s still not enough women in crypto.
We've launched our new fragrance ‘CRYPTO’ as a new way to open up conversations with the public on what needs to be done to bridge the gender gap.
Find out more 👉 https://t.co/z2ICGrhSnC pic.twitter.com/LDTtLWME4o
— Binance (@binance) March 6, 2024
Die Marketingabteilung von Binance stellte fest, dass der Hauptgrund für die Veröffentlichung eines Krypto-Duftes darin besteht, “mehr Frauen zu ermutigen, die Welt der Kryptowährung zu erlernen und zu erkunden”.
Mit der Veröffentlichung plant Binance, Anreize für die ersten 5000 Frauen zu schaffen, die einen Anfängerkurs an der Binance Academy absolvieren. Jede erfolgreiche Absolventin erhält USDT-Token-Gutscheine im Wert von 25 Dollar, heißt es weiter.
Das neue Parfüm kombiniert “Finanzen mit Parfüm” und trägt die Aufschrift “Eau de Binance”. Neben der Veröffentlichung des Parfüms veranstaltet Binance auch lokale Treffen und Initiativen in den sozialen Medien, um über die Bedeutung der Rolle von Frauen im Krypto-Bereich zu diskutieren.
Die angeschlagene Börse hatte in der jüngsten Vergangenheit viele Herausforderungen zu bewältigen. Der CEO und Mitbegründer des Unternehmens, Changpeng Zhao, bekannte sich im November 2023 schuldig, gegen strafrechtliche US-Antigeldwäschevorschriften verstoßen zu haben. Nach den Anschuldigungen trat er von der Führungsposition bei der Kryptobörse zurück.
Darüber hinaus war die Börse mit zahlreichen regulatorischen Problemen konfrontiert, darunter eine Klage der US-Börsenaufsicht SEC, die Binance beschuldigt, gegen das Bundeswertpapiergesetz verstoßen zu haben.
Krypto-Parfüm erhält massiven Gegenwind aus der Community
Kurz nach der Veröffentlichung eines Binance ‘Crypto’-Parfüms wurde die Initiative von Krypto-Kritikern als ‘plump und sexistisch’ bezeichnet.
Barbara Mahe, Mitbegründerin der Pariser NFT Factory, bezeichnete Binance als eine Schande, weil es vorgibt, sich für die Gleichstellung der Geschlechter einzusetzen.
“Ein Parfüm wird niemals eine Frau, die ich kenne, davon überzeugen, in Kryptowährungen zu investieren”, schrieb sie auf X (Twitter).
Would men start investing in crypto if given a hammer to play with? 🔨
No.Well, guess what, it’s the same for women.
A fragrance will never convinced any woman I know to start investing in crypto.Shame on you @binance
For pretending to care about gender equality by… https://t.co/Xn5qUpWsgt— Barbara Mahe (@mahebarbara) March 6, 2024
Nutzer in der gesamten Community beschuldigten Binance, die Interessen der Frauen falsch zu verstehen. Mario Nawfal, ein Geschäftsmann und CEO der International Blockchain Consulting Group, verglich das Parfüm von Binance mit dem Parfüm von McDonald’s Pommes frites. Er fügte hinzu: “Ist heute der 1. April, und ich habe ihn verpasst?”
Verschiedene Nutzer meldeten sich zu Wort und forderten, Frauen mehr Anerkennung und Führungsrollen im Krypto-Sektor zu geben, anstatt ‘Krypto’-Parfüm.
Women want a seat at the crypto table. They want access to generational wealth. Not a damn perfume bottle. pic.twitter.com/uyHhefMPVQ
— GIRL in the VERSE 🎤 | Content Creator (@girl_intheverse) March 6, 2024
Arianna Simpson, General Partner bei Andreessen Horowitz (a16z), wo sie in Kryptowährungen investiert, nannte die Kampagne “das Dümmste, was es gibt”.
Ah yes! Nothing like perfume to solve the gender gap! As an actual woman in crypto, this is the dumbest thing I’ve ever seen 🤦♀️🤦♀️🤦♀️ https://t.co/2VzhIQ9Te3
— AriannaSimpson.eth (@AriannaSimpson) March 6, 2024
Rachel Conlan wies die Kritik zurück und betonte, dass die Initiative sicherstellen soll, dass keine Frau bei der Finanzrevolution zurückgelassen wird.
“Unser Engagement für Inklusion geht über bloße Rhetorik hinaus. Wir reden nicht nur, sondern lassen auch Taten folgen, indem wir Frauen die Bildungsressourcen zur Verfügung stellen, die sie brauchen, um ihre finanzielle Zukunft zu gestalten und aktiv an der digitalen Wirtschaft teilzunehmen.
