Mit Künstlicher Intelligenz zum perfekten Date?

Georg Steiner
| 2 min read

Die neue Chat-Plattform „Hot Chat 3000“ rückt Künstliche Intelligenz (KI) in den Mittelpunkt der Suche nach dem perfekten Date. Dort entscheidet die KI, wie attraktiv die User sind und sucht den passenden Chat-Partner.

Frau Dating App

Hinter der Plattform steht das bekannte Künstlerkollektiv MSCHF. Die Gruppe ist bekannt dafür, gesellschaftliche Trends in ihrer Arbeit aufzugreifen und messerscharf zu sezieren. Jetzt haben sich die Amerikaner die KI vorgenommen.

Schön oder hässlich?

Das Prinzip von Hot Chat 3000 ist einfach. Die User laden ein Foto von sich hoch, dieses wird anschließend von der KI bewertet. Dazu greift der Algorithmus auf 400 Millionen Fotos mit Beschreibung zurück und vergleicht das hochgeladene Foto damit. 

So entsteht eine Bewertung der Attraktivität, die in Folge zu passenden Vorschlägen führt. Die Skala reicht dabei von schön bis hässlich.

OpenAI hat wieder zugeschlagen

Hinter der technischen Struktur von Hot Chat 3000 steckt OpenAI, das mit ChatGPT weltberühmt wurde. Die Aktion widmet sich der ambivalenten Faszination, die seit einigen Wochen von Künstlicher Intelligenz ausgeht und zahllose Branchen ergriffen hat.

Der Einsatz von KI in Dating-Apps ist nicht ungewöhnlich. Schon jetzt nutzen die Anbieter Algorithmen, um ihren Kunden passende Matches anzubieten. So wird die KI beispielsweise bei der Profilerstellung ebenso genutzt, wie bei der Analyse von Fotos, den Chatbots oder der Verhaltensanalyse. Sogar bei der Erkennung von Betrugsversuchen unterstützt die KI die Anbieter von Dating-Apps.

Künstliche Intelligenz erweist sich immer mehr als Alleskönner. Ob als Programmierer, Songschreiber oder als Unterstützung bei der Erstellung von Marktanalysen, die Möglichkeiten scheinen derzeit fast unbegrenzt zu sein. Neue Coins wie AiDoge nutzt die KI, um neue Memes zu erstellen. Kein Wunder also, dass die Kunst diesen Hype aufgreift.  

Provokation ist ihr Erkennungsmerkmal

MSCHF ist ein renommiertes Künstlerkollektiv aus New York, das für seine provokativen und kreativen Aktionen bekannt ist. Das Kollektiv wurde 2016 gegründet und besteht aus einer Gruppe von Künstlern, Designern und Entwicklern, die zusammenarbeiten, um einzigartige und kontroverse Kunstwerke zu schaffen.

Eine der bemerkenswertesten Eigenschaften von MSCHF ist ihre Fähigkeit, bekannte Marken und Popkultur-Referenzen in ihre Projekte einzubeziehen. Sie haben es geschafft, Kunst und Kommerz zu verschmelzen, indem sie bekannte Produkte und Symbole in unerwartete Kontexte bringen. Ihre Arbeiten sind oft satirisch, subversiv und stellen die bestehenden gesellschaftlichen Normen infrage.

Auf heiligem Wasser gehen

Ein Beispiel dafür war die Aktion “Jesus Shoes”. Dabei handelte es sich um modifizierte Nike-Sportschuhe, die mit heiligem Wasser gefüllt waren und ein Kruzifix an der Schnürung hatten. Die Schuhe wurden zum Verkauf angeboten und waren innerhalb weniger Minuten ausverkauft. Diese Aktion sorgte für Aufsehen und Kontroversen, da sie religiöse und kommerzielle Symbole miteinander verband.

MSCHF ist auch für ihre Kollaborationen mit Prominenten bekannt. Sie haben beispielsweise mit Rapper Lil Nas X zusammengearbeitet, um das umstrittene Musikvideo “MONTERO (Call Me By Your Name)” zu veröffentlichen. Dieses Video löste eine große Debatte über religiöse Symbolik, LGBTQ+-Rechte und künstlerische Freiheit aus.