Argentiniens Präsident Milei schockiert die Teilnehmer des Weltwirtschaftsforums in Davos

Georg Steiner
| 2 min read

Seine Teilnahme hatte bereits im Vorfeld für Aufsehen gesorgt, doch was der neue Präsident Argentiniens auf der Bühne des Weltwirtschaftsforums in Davos zu sagen hatte, sorgte bei seinen Zuhörern für große Augen.

„In your face“ nennt man zweifellos so einen Auftritt. Das erste libertäre Staatsoberhaupt der Welt, machte seinem Ruf alle Ehre. Bereits seine Anreise unterschied sich deutlich von jener der meisten Weltenlenker, die jährlich in Davos die Zukunft diskutieren.

Im Linienflieger in die Schweiz


Milei reist im Linienflieger an und verbrachte die Zeit im Flugzeug damit, Hände zu schütteln, zu diskutieren und für Selfies zu posieren. Doch sein großer Auftritt sollte erst folgen. Die Rede vor dem viel kritisierten Weltwirtschaftsforum in Davos wurde zu einer Feier des Kapitalismus.

Während große Konzerne zunehmend die Nähe und den Schutz des Staates suchen, um in Ruhe ihre Geschäfte abwickeln zu können, kritisierte Argentiniens Präsident offen und in nie gekannter Form die weltweite Entwicklung von Wirtschaft und Politik.

„Der Staat ist nicht die Lösung, sondern das Problem“

Unter dieses Motto stellte Javier Milei seine Generalabrechnung mit dem sogenannten Kollektivismus. In diesem Wirtschaftssystem wird das Wohl einer breiten Masse über jenes des Individuums gestellt.

Der Wohlstand und die Freiheit sind in Gefahr


Milei sieht das Modell des Westens und damit die Freiheit sowie den Wohlstand in akuter Gefahr. Verantwortlich dafür zeichnete er die versammelte Polit- und Wirtschaftselite, die dem Präsidenten teilweise fassungslos lauschte. Entsprechend verhalten fiel anschließend der Applaus für die Rede aus.

Zu viele Regierungschefs hätten sich von der Idee der Freiheit verabschiedet, und diese gegen ein Modell des Kollektivismus eingetauscht. Doch dieses würde unweigerlich im Sozialismus und damit in der Armut enden, diagnostizierte Milei.

„Lasst euch nicht von Parasiten einschüchtern, die vom Staat leben. Lasst euch nicht einreden, dass es unmoralisch ist, Geld zu verdienen.“

Seiner Ansicht nach funktioniere ein Staat nur mit Zwang, schließlich zahle niemand freiwillig Steuern.

Begeisterung unter Libertären


Die Rede begeisterte Libertäre rund um die Welt, das Video des rund 20-minütigen Auftritts entwickelte sich schnell zu einem Hit in den sozialen Medien . Libertäre gelten schließlich auch als Verfechter von Kryptowährungen. Bitcoin wurde einst als Antwort auf die Probleme des Finanzsystems geschaffen. Noch immer drängen neue Coins wie Launchpad XYZ auf den Markt, um neue Investoren zu finden.

Ob der Politiker Javier Milei die Theorie des Ökonomen Javier Milei wird umsetzen können, zählt zu den spannendsten politischen Fragen unterer Zeit. Der neue Präsident des jahrzehntelang durch Wirtschaftskrisen gebeutelten Landes verliert jedenfalls weiterhin keine Zeit.

Argentiniens Abstieg sollte Warnung genug sein

Er zeichnete das Problem von immer mehr Staat und immer weniger individueller Freiheit anhand seiner Heimat nach. Argentinien war in den ersten Jahrzehnten nach seiner Gründung einst einer der reichsten Staaten der Welt und stieg durch jahrzehntelange sozialistische Misswirtschaft zu einem der ärmsten Länder ab. Die dramatische wirtschaftliche Situation macht die Wahl des Libertären Javier Milei erst möglich. Jetzt ist er gefordert zu beweisen, dass sein Plan aufgeht.