Wird Deutschland zum Krypto-Himmel?

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Der Bundestag hat angeblich einen Gesetzentwurf verabschiedet, der es den Banken des Landes ermöglichen soll, im nächsten Jahr Kryptowährungen zu speichern und zu verkaufen.

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Der Bundestag hat angeblich einen Gesetzentwurf verabschiedet, der es den Banken des Landes ermöglichen soll, im nächsten Jahr Kryptowährungen zu speichern und zu verkaufen. Das Gesetz steht, jedoch noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung des Bundesrates, der Kammer des Parlaments, die die 16 Bundesländer vertritt.

Die jüngste Entwicklung ist zu beobachten, da der deutsche Bankensektor im vergangenen Jahr einen Gewinnrückgang von 31% verzeichnete, und Analysten der Ratingagentur Moody erwarten, dass die Rentabilität deutscher Banken weiter sinken wird, wenn der Zinsüberschuss sinkt, wie die Financial Times berichtet.

Die endgültige Fassung des Gesetzes geht inzwischen weit über den ersten Entwurf hinaus, berichtete das Handelsblatt. Sollte es in seiner jetzigen Form umgesetzt werden, wird die Gesetzgebung die Banken nicht verpflichten, externe Verwahrer oder spezielle Tochtergesellschaften zur Speicherung von Kryptowährungen zu beauftragen, aber sie werden in der Lage sein, ihre eigenen Speicherkapazitäten bereitzustellen.

Das Gesetz nährt den Optimismus unter einigen Vertretern der Kryptoindustrie. Sven Hildebrandt, Partner für Unternehmens- und Geschäftsentwicklung bei der lokalen Kanzlei Distributed Ledger Consulting, sagte, die Gesetzgebung könnte Deutschland zu einem "Krypto-Himmel" machen, und der deutsche Gesetzgeber "spielt eine Vorreiterrolle" auf dem Gebiet der Krypto-Regulierung.

Kritische Stimmen einiger Behörden und politischer Parteien weisen dagegen auf die zusätzlichen Risiken hin, die von den deutschen Banken gemildert werden sollten, bevor sie den Kunden Krypto anbieten.

Niels Nauhauser, Finanzexperte bei einer baden-württembergischen Verbraucherberatungsgesellschaft, sagte, dass dies im Gegensatz zu speziellen Anleiheangeboten, bei denen die Banken ihre Kunden über die damit verbundenen Kosten informieren und ihnen wichtige Investoreninformationen zur Verfügung stellen müssen, beim Direktverkauf von Kryptowährungen nicht der Fall ist.

Fabio de Masi, Gesetzgeber der oppositionellen Linkspartei (Die Linke), kommentierte, dass die deutsche Finanzaufsichtsbehörde BaFin analysieren sollte, wie Banken auf die zusätzlichen Cyber-Sicherheitsrisiken bei der Speicherung von Kryptowährungen reagieren werden.

Wie kürzlich von Cryptonews.com berichtet, dürfte Deutschland seinen Platz als kryptofreundlichster Staat der EU festigen, während auch die Akzeptanz in der deutschen Öffentlichkeit in den nächsten Jahren zunehmen wird. Es gibt bereits eine bedeutende Basis von frühen Nutzern, von der aus die weitere Akzeptanz vorangetrieben werden könnte, während das Land schätzungsweise eine zunehmende Tokenisierung von Papierwährungen und Wertpapieren sehen wird.

Inzwischen hat auch eine deutsche Bank eine originelle Möglichkeit gefunden, ihre Kunden über die weltweit beliebteste Kryptowährung Bitcoin (BTC) zu informieren. Dazu braucht es nur zwei Dinge der alten Schule: einen Stift und ein Papier.

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