Ripple denkt über einen Börsengang nach

Georg Steiner
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Während das Gerichtsverfahren gegen die amerikanische Börsenaufsicht immer noch läuft, zeigt sich Ripple optimistisch den Rechtsstreit zu gewinnen. Wie anders wäre es zu erklären, dass das Unternehmen bereits einen Börsengang nach dem Ende des Verfahrens plant.

CEO Brad Garlinghouse glaubt jedenfalls fest daran, dass Ripple ein aussichtsreicher Kandidat für den Gang zur Börse wäre. Das gab er während des Weltwirtschaftsforums in Davos im Zuge eines Interviews an. Doch zunächst muss Ripple sein aufsehenerregendes Verfahren gegen die SEC gewinnen.

Wertpapier, ja oder nein?

Diese wirft dem Unternehmen schließlich vor, Wertpapiere ohne entsprechende Genehmigung zu verkaufen. Die SEC stuft XRP als solches ein und möchte da ein Wörtchen mitreden. Ripple sieht das anders und wehrt sich nach Kräften gegen eine Vereinnahmung. 

Prozessbeobachter geben Ripple gute Karten, vor allem weil die SEC intern offenbar eine andere Meinung über XRP kommuniziert hat als in öffentlichen Stellungnahmen.

Schlechter Zeitpunkt?

Ein Ende des Prozesses kann nach der letzten Einigung der Streithähne über einen Zeitplan frühestens Ende des Jahres erfolgen, vorausgesetzt, es kommt nicht vorher zu einer außergerichtlichen Einigung.

Ripple gilt als mögliche Alternative zu bestehenden Zahlungssystemen wie SWIFT. Es soll als digitale Alternative Gebühren sparen und schnellere Transaktionen garantieren. Allerdings stellt sich die Frage, ob das derzeitige Börsenumfeld tatsächlich für einen Börsengang geeignet wäre.

Coinbase verlor fast 80 % an Wert 

Die sinkenden Kurse, ausgelöst durch Krisen und steigende Zentralbankzinsen, könnten den Börsengang schwierig gestalten. Auch Coinbase musste miterleben, wie sein Aktienkurs immer mehr nachgab. Lag dieser vor rund einem Jahr bei 342 Dollar, so steht er aktuell bei unter 70 Dollar. 

Dem gegenüber steht die Ansicht von Experten, die bei einem Sieg vor Gericht von einer Vervierfachung des XRP-Wertes ausgehen. Doch all das bleibt vorerst Spekulation, solange es kein Ergebnis im Rechtsstreit mit der amerikanischen Börsenaufsicht gibt.

Unterdessen ist XRP von Ripple weit von einer Kurs-Erholung entfernt. Die Kurve zeigt weiter nach unten, allein in den letzten sieben Tagen verlor die Kryptowährung fast 7 Prozent an Wert. Der zu Beginn des Jahres befürchtete Krypto-Winter dürfte nun tatsächlich Realität geworden sein, denn zahlreiche Coins kämpfen damit, ihren Wert zu halten.