Kurswende bei der US-Notenbank

Georg Steiner
| 2 min read

Die Fed hat gestern, wie erwartet, die Zinsen neuerlich angehoben. Doch die Erhöhung fiel mit 0,5 Prozent weniger drastisch als zuletzt aus. Doch die Notenbanker betonten gleichzeitig, dass noch viel zu tun sei.

US-Dollar

Die Märkte hatten diesen Schritt in genau jener Form erwartet. Die Fed nahm gestern ihren Fuß ein wenig vom Gaspedal und kündigte eine weitere Erhöhung der Leitzinsen an. Statt wie in den letzten vier Schritten zuvor, geht es jedoch diesmal nicht 0,75 Prozent, sondern „nur“ noch 0,50 Prozent rauf.

Höchster Wert seit 15 Jahren

Die neue Zinsspanne beträgt jetzt zwischen 4,25 und 4,5 Prozent. Damit erreichen die USA den höchsten Wert seit 15 Jahren. Damals befand sich das Land mitten in den Wirren der sogenannten Subprime-Krise.

Subprime markierte eine Wende

Das Aussetzen aller Kredit-Hürden für die Aufnahme von Immobilienkrediten durch den Staat hatte dazu geführt, dass sich Millionen Amerikaner ein Eigenheim gekauft hatten, obwohl sie sich dieses eigentlich gar nicht leisten konnten. Als der Markt überhitzte, kamen bis zu fünf Millionen Häuser gleichzeitig auf den Markt. Das ließ die Preise nach unten rasseln und führte zu einem Zusammenbruch. Damit begann eine weltweite Finanzkrise, die schließlich in der Euro-Krise mündete. Banken gingen Pleite, die Staaten waren gezwungen, zahlreiche systemrelevante Finanzinstitute zu stützen. Ab diesem Zeitpunkt begann auch das exzessive Gelddrucken der Notenbanken weltweit, das die derzeitige hohe Inflation mit ausgelöst hat. Hier bewegen sich die Notenbanken also in einem scheinbar nie enden wollenden Kreis.

Die Zinsen werden auch 2023 weiter steigen

Dass die neuerliche Zinsanhebung die zahlreichen Probleme des Finanzsystems nicht lösen wird, ist auch den Verantwortlichen der Fed bewusst. Nicht umsonst wiesen sie gestern in ihrer Vorschau darauf hin, dass noch viel zu tun sei. Sie gehen davon aus, dass der Leitzins im nächsten Jahr höher sein wird, als sie zuvor angenommen hatten. Weitere Zinserhöhung stehen also im Raum, auch wenn sie nicht mehr so hoch ausfallen werden wie bisher. Die Fed rechnet mit einem Leitzins von 5,1 Prozent, das wären 0,75 Prozent mehr als aktuell. Wenn dieser Spitzenwert 2023 erreicht ist, möchte man allerdings danach damit beginnen, den Wert langsam abzusenken. Für 2024 prognostizieren die Notenbanker einen Wert von 4,1 Prozent.

Enttäuschung an den Börsen

Diese Ankündigungen sorgen an den Börsen für wenig Begeisterung, dort hatte man offenbar mit einer schnelleren Absenkung der Leitzinsen gerechnet, vor allem angesichts der langsam fallenden Inflation in den USA. Dies gilt sinngemäß auch für die Kryptowelt, die bei den meisten Coins mit Kursrückgängen reagierte. Die Investoren haben immer noch Angst, dass die Fed mit ihrer Politik eine Rezession auslösen könnte. Doch diese gab sich gestern wild entschlossen, die Inflationsrate wieder auf die üblichen zwei Prozent abzusenken. Bevor nicht deutliche Anzeichen zu sehen sind, dass sich die Inflationsrate an die zwei Prozent Zielmarke annähert, möchte man bei der Fed den Kurs nicht ändern.

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