Digitale Wertpapiere schnell und einfach handeln

Georg Steiner
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Die Schweiz hat sich bereits in der Vergangenheit als Pionier erwiesen, wenn es darum ging die Blockchain und digitale Währungen voranzutreiben. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Bestes Beispiel dafür ist ein neues Gesetz, dass die Ausgabe und den Handel mit digitalen Wertpapieren ermöglicht.

Dies ist nun seit 1. Februar 2021 Realität geworden. Das entsprechende Gesetz dazu wurde bereits am 10. Dezember des Vorjahres beschlossen und tritt nun in Kraft. Damit verfügt die Schweiz ab sofort über ein rechtliches Fundament für die Ausgabe von Registerwertrechten. So bezeichnet man Wertpapiere, die mithilfe der Blockchain ohne Papier und ohne Banken auskommen. Die neuen Werte werden auf kryptografischen Token abgebildet. Diese neuen digitalen Wertpapiere können nun direkt ohne einen Zwischenhändler von einer Person zur nächsten übertragen werden. 

Zahlreiche Zwischenstationen entfallen

Natürlich ist das auf den ersten Blick keine allzu große Neuerung. Denn herkömmlicher Wertpapiere werden schon lange nicht mehr gedruckt. Doch bei der Übertragung ist nach wie vor eine sogenannte Abtretungserklärung notwendig. Diese wird nun durch die elektronische Unterschrift bei der Übertragung von einer Adresse auf die andere ersetzt. 

Experten bezeichneten diesen nun vollzogenen Schritt als gelungene Interpretation jener Technologie, die dies ermöglicht. Diese wird zwar im Gesetzestext nicht explizit genannt, doch genau damit hat der Schweizer Bundesrat auch gleichzeitig die Zukunftsfähigkeit seines Gesetzes sichergestellt. Das unterscheidet es von jenen anderer Länder. Die Branche selbst erhofft sich eine deutliche Effizienzsteigerung. Es wäre nicht verwunderlich, wenn diese Vorgaben zu einer Neugestaltung der Finanzmärkte führen würden. Selbst hier hat die Schweiz bereits vorgesorgt und die Lizenzierung neuer Handelsplätze vorgesehen. Diese wird voraussichtlich mit 1. August dieses Jahres in Kraft treten. 

Kommt jetzt der erhoffte Börsenboom?

Derzeit ist der Handel mit Wertpapieren sehr komplex aufgebaut. In diesem System agieren nicht nur die Zentralverwahrer, sondern auch Zahlungs- und Abwicklungssysteme. Dazu kommen die Börsen selbst, die Banken, die den Zugang ermöglichen und natürlich die Käufer und Verkäufer. Dieser Aufbau basiert auf gültigen Gesetzen. Mit der Neuregelung des Handels von digitalen Wertpapieren könnte es zu einem Börsenboom kommen. Dieser beträfe zunächst sicherlich den Aufbau neuer Handelsplätze. Viele kleinere Börsen könnten die großen Börsen ablösen. Schließlich entfallen nun die zentrale Verwahrung und das Register. 

Die Kunden sind flexibler und können ihre digitalen Wertpapiere schneller von einer Börse zur nächsten transferieren. Aus einem stark regulierten und Zwängen unterworfenen Markt könnte ein freier Markt entstehen. Voraussetzung dafür ist die geeignete Technologie und diese besteht bereits in der Form der Blockchain. In Europa hinkt man der Schweiz allerdings noch einen Schritt hinterher. Das bietet der Schweiz die einmalige Chance hier eine Vorreiterrolle einzunehmen. Jetzt ist die Wirtschaft gefragt die richtigen Lösungen zu entwickeln. Wenn die Kunden diesen annehmen, dann entsteht zweifellos ein Mehrwert für die Anleger und die Emittenten. 

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Bild: Pixabay