Die Schweizerische Nationalbank will weiter keine Bitcoins kaufen

Georg Steiner
| 2 min read

Die Schweiz gilt seit Jahrzehnten als weltweit führender Finanzplatz. Das richtige Gespür für den richtigen Zeitpunkt zeigt sich auch bei Kryptowährungen. Denn auch in diesem Segment hat sich die Schweiz als idealer Standort erwiesen

Doch die schweizerische Nationalbank bleibt skeptisch. Trotz einiger Appelle der Branche wird sie auch in Zukunft keine Bitcoins kaufen, um die Stabilität des Franken zu besichern.

Die Schweizer Notenbank sieht sich bereits seit 15 Jahren einer besonderen Herausforderung gegenüber. Mit dem Ausbrechen der Subprime-Krise und der folgenden Eurokrise kam der Schweizer Franken seiner traditionellen Rolle als Krisenwährung wie gewohnt nach. 

Das Geld floss in Strömen

Wer Angst vor einem Zusammenbruch des Euro hatte und sein Vermögen in Sicherheit bringen wollten, kaufte die Schweizer Landeswährung.

Doch diesmal konnte nichts und niemand den Strom der zufließenden Gelder bremsen. Der Kurs der Schweizer Franken stieg massiv an und führte zeitweise sogar zu einer Parität zwischen Euro und Franken. Das war so gar nicht im Sinne der Schweizerischen Nationalbank.

Der Schweizer Franken bleibt bärenstark

Sie achtet schließlich streng darauf, dass die heimische Wirtschaft durch einen zu hoch bewerteten Franken nicht abgewürgt wird. Doch im Laufe der Jahre zeigen sich alle Maßnahmen im Wesentlichen wirkungslos. 

Noch immer präsentiert sich der Kurs des Schweizer Franken als bärenstark und ist von den Werten der Jahre vor dem Ausbruch der großen Finanzkrise weit entfernt.

Seither hat die Schweizerische Nationalbank zahlreiche Assets, wie den Euro, Wertpapiere und Aktien gekauft, um den Kurs des Franken nach unten zu drücken. Diese Investitionen haben der Bank in den vergangenen Jahren zu hohen Gewinnen verholfen, doch sie bergen auch das Risiko eines hohen Verlustes, sollte es zu einer weiteren Finanzkrise kommen.

Appell Bitcoin zu kaufen

Bisher haben die Währungshüter aus der Schweiz nicht in Kryptowährungen investiert. Vor einem Monat forderten rund 30 Aktionäre die Schweizerische Nationalbank auf, dies zu ändern. Bitcoin sollte im Sinne eines verstärkten Inflationsschutzes in das Portfolio der Bank aufgenommen werden. Doch daraus wird vorerst nichts.

Nationalbank-Chef Thomas Jordan sagte bei der jährlichen Hauptversammlung der Schweizerischen Nationalbank, dass seiner Meinung nach Bitcoin aus heutiger Sicht, nicht die Vorgaben an Währungsreserven erfüllen würde. Deshalb habe die Bank beschlossen, Bitcoin nicht ihrer Bilanz zu führen.

Meinungsumschwung nicht ausgeschlossen


Allerdings fügte Jordan hinzu, dass die Schweizerische Nationalbank die technischen und operativen Voraussetzungen relativ schnell schaffen könnte, wenn sie ihre Meinung ändern sollte. Zuletzt hatte die Schweizerische Nationalbank Verluste von 33 Milliarden zu verkraften. 

Grund war der Krieg in der Ukraine, der einerseits den Wert des Franken nach oben schraubte, aber andererseits andere Währungen und Aktien unter Druck setzte.