Die EZB dreht weiter an der Zinsschraube

Georg Steiner
| 2 min read

Jetzt ist es also tatsächlich passiert. Die Europäische Zentralbank hat die Zinsen für den Euroraum neuerlich erhöht. Wie schon so oft zuvor orientiert man sich an der Amerikanischen Notenbank und erhöht den Leitzins um 0,5 Prozent. Ab März 2023 wird die Notenbank darüber hinaus ihre Anleihenkäufe teilweise stoppen und ausgelaufene Anleihen nicht mehr ersetzen.

EZB Zinsen

Damit hinkt die EZB den Amerikanern weiterhin hinterher. Während die Fed am Mittwoch ihre bereits fünfte Zinserhöhung verkündet hat, steht man in Europa bei Erhöhung Nr. 4. Diese zögerliche Grundhaltung der Europäer ist auch mit ein Grund dafür, warum Krisen in den USA auch in der Vergangenheit immer tatkräftiger und entschlossener bekämpft wurden als hierzulande.

Weit hinter den USA zurück

Nicht nur die Erhöhungen selbst, sondern auch deren Höhe orientieren sich mit entsprechender Verzögerung an jenen der USA. Entsprechend hinken die Zinssätze hinterher. In den USA stehen die Leitzinsen mittlerweile bei 4,50 Prozent, während Europa „nur“ 2,5 Prozent ausgewiesen hat. In den USA sinkt die Inflation schon seit fünf Monaten, in Europa herrscht weiterhin Unsicherheit über die weitere Entwicklung der Preise. Zu groß ist die Abhängigkeit von Gas und Öl.

Ein Balanceakt zwischen Eindämmung und Rezession

Jede Zinserhöhung ist grundsätzlich ein Balanceakt. Schließlich sind die Auswirkungen dieser Maßnahme immer erst mit einer gewissen Verzögerung zu spüren. Die Notenbanker agieren also ein wenig ins Blaue hinein. Eine erste Beurteilung treffen immer die Aktienmärkte. Sie reagieren sofort auf die jeweilige Ankündigung, doch die Anleger haben vor allem ihr eigenes Wohl im Auge.

Niedrige Zinsen bedeuten eine Befeuerung der Kurse, hohe Zinsen bergen die Gefahr einer Rezession und damit starker Kursverluste. Das bekommen in diesem Jahr auf die Kryptowährungen stark zu spüren. Steigen die Zinsen schenken Investoren auf risikoarme Assets um, das tut Bitcoin und Co. nicht gut. Sie verzeichnen ein Abwandern und ein Abwarten auf bessere Zeiten.

Geht es im nächsten Jahr etwas bergauf?

Die Wirtschaft in Europa sieht sich jedenfalls weiteren Herausforderungen gegenüber. Neben den hohen Preisen für Strom und Gas verteuern sich jetzt auch die Kredite. Ein Ende dieser Entwicklung ist nicht abzusehen, denn Experten gehen davon aus, dass auch 2023 ganz im Zeichen der Inflation stehen wird.

Sie rechnen zwar mit einem geringen Rückgang, doch von einer stabilen Preisentwicklung wird voraussichtlich auch 2023 nichts zu sehen sein. Jetzt bleibt zu hoffen, dass die Unternehmen diese Belastungen halbwegs gut verkraften, ohne dass der Arbeitsmarkt starken Verwerfungen unterzogen wird.

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