Die Deutsche Bundesbank rät dringend davon ab, Bargeld abzuschaffen
Transparenz
Befürworter digitaler Zahlungslösungen haben Bargeld schon vor Jahren ins Visier genommen. Die Hauptargumente für eine Abschaffung oder zumindest eine drastische Einschränkung sind der Kampf gegen den Terrorismus, der Kampf gegen die Geldwäsche und Steuerhinterziehung.
Das mögen nachvollziehbare Gründe sein, doch dabei werden zumeist die enormen Vorteile von Bargeld verschwiegen. An vorderster Stelle steht dabei die Freiheit der Menschen. Nicht umsonst formulierte einst der große russische Schriftsteller Fjodor Dostojewski während seiner Gefangenschaft in einem russischen Straflager: „Geld ist geprägte Freiheit“.
Freiheit, Ausgabenkontrolle und Zugang zur Wirtschaft
Dieser Gedanke prägte einst auch die Erfindung von digitalen Währungen wie Bitcoin. Heute hat sich das Feld an verfügbaren Coins breit aufgefächert, beständig kommen neue Angebote wie jene von Pepe Unchained hinzu. Sie alle setzen auf die Unabhängigkeit von staatlichen Instanzen.
Wie die Berliner Morgenpost exklusiv berichtete, reiht sich jetzt auch die Zentralbank Deutschlands in die Gruppe der Befürworter von Bargeld ein. Sie nennt in ihrem Thesenpapier, das gemeinsam mit mehreren Verbänden erarbeitet wurde, mehrere Gründe für die Beibehaltung von Scheinen und Münzen.
Das Bargeld erfüllt in der Gesellschaft unterschiedlichste Funktionen. Es ermöglicht Menschen, die entweder eingeschränkt oder gar keinen Zugang zu digitalen Zahlungsmethoden haben, die Möglichkeit, am Zahlungsverkehr und damit am Wirtschaftsleben teilzuhaben.
Scheine und Münzen stellen ein Freiheitspotenzial des Einzelnen dar und unterstützen zwischenmenschliche Interaktionen. Gleichzeitig könne man mit Bargeld seine Ausgaben kontrollieren und vermeide so leichter eine Überschuldung.
Schleichende Abschaffung?
Mit diesem Thesenpapier schließt sich die Deutsche Bundesbank im Wesentlichen den Argumenten der Bargeld-Befürworter an. Diese beobachten die Einschränkungen, wie die Abschaffung des 500-Euro-Scheins, den digitalen Euro oder die neue Bargeldobergrenze für Zahlungen innerhalb der EU, zunehmend kritisch, weil sie eine schrittweise Abschaffung befürchten.
Bargeld kann vorwiegend für die Schwächsten der Gesellschaft lebensnotwendig sein. Das gilt für Menschen mit Einschränkungen ebenso wie für Obdachlose. Zudem ist der Umgang mit Scheinen und Münzen ideal dazu geeignet, um den Umgang mit Geld zu erlernen. Das trifft im Besonderen für Kinder zu.
Pädagogisch wertvoll
Wer mit Bargeld bezahlt, erhält schnell ein Gefühl für den Wert des Geldes und erlebt, wie das Sparen oder die Kontrolle der eigenen Ausgaben in der Praxis funktioniert. Bargeld hat deshalb auch eine wichtige pädagogische Komponente für die Gesellschaft, zeigen sich die Autoren des Thesenpapiers überzeugt.
In Deutschland ist der Anteil der Bargeldzahlungen zuletzt gesunken, digitale Zahlungsmethoden befinden sich weiter auf dem Vormarsch. Ihre Verbreitung wird zunehmend von der jungen Generation vorangetrieben.
