China hat einen Riesenvorsprung bei neuen Technologien
Das zeigt eine neue Studie des Australian Strategic Policy Institute (ASPI), das die Bereiche Verteidigung, Raumfahrt, Energie und Biotechnologie näher unter die Lupe genommen hat. Dabei handelt es sich um aufstrebende und zumeist kritische Technologien, die zukünftig eine große Rolle spielen werden.
Laut den Aussagen der Studienautoren ist der Vorsprung geradezu atemberaubend. China hat sich in nicht weniger als 37 von 44 neuen Technologien eine führende Rolle erarbeitet. Das betrifft auch Bereiche wie Robotik, Künstliche Intelligenz, und Quantentechnologie.
Der Westen fällt zurück
Die Studie wurde vom US-Außenministerium finanziert und konzentrierte sich auf jene wissenschaftlichen Arbeiten, die am häufigsten zitiert werden, bzw. am ehesten zu neuen Patenten führen. Die Schlussfolgerung aus dieser Untersuchung wird vielen nicht gefallen.
Die Autoren kommen zu dem Schluss, der der Westen zunehmend seine führende Rolle im globalen technologischen Wettbewerb verliert. Viele wissenschaftlichen und forschungsbezogenen Durchbrüche passieren längst woanders. Dies zeigt sich auch an den Standorten der weltweit führenden Forschungseinrichtungen. Diese liegen allesamt in China.
China sieht die Studie kritisch
Damit ist es fraglich, wie lange die USA ihre führende Rolle in den Bereichen Quantencomputer, Satelliten und Impfstoffe noch halten werden können. Die Studie ruft daher die demokratischen Nationen zu mehr Zusammenarbeit auf. Nur so können sichere Versorgungskette geschaffen und ein strategisch wichtiger Technologiesprung erreicht werden.
Der kritische Blick der Autoren wird in China wenig überraschend als problematisch eingestuft. Dort wirft man dem Institut vor, eine antichinesische Vorhut der USA zu sein. Das lasse Zweifel an der wissenschaftlichen Integrität des ASPI aufkommen.
Die Gefahr von Wissensmonopolen wird konkret
Doch der technologische Aufholprozess in China, der seit vielen Jahren auf Hochtouren läuft, lässt sich nicht verleugnen. Er ist auch in der Schlüsseltechnologie der nuklearfähigen Hyperschallraketen sichtbar geworden. Diese Fortschritte haben die USA überrascht, doch hier liegen sieben von zehn führenden Forschungseinrichtungen in China.
Die wissenschaftliche Untersuchung widmete sich auch dem Thema von Wissensmonopolen. Hier ist China auf dem besten Wege, in zehn Bereichen eine Monopolstellung zu erreichen. Dazu zählen beispielsweise die 5G-Technologie von Smartphones, elektrische Batterien und synthetische Biologie. Die staatliche Forschungseinrichtung Chinesische Akademie der Wissenschaften belegt schon jetzt in den meisten der untersuchten Technologien einen führenden Platz.
Illegaler Wissenstransfer?
Aus Sicht des Westens ist es wohl besonders „ärgerlich“, dass jenes Wissen, das zur führenden Stellung Chinas geführt hat, im Westen erworben wurde. Rund ein Fünftel der Spitzenforscher wurde im Ausland ausgebildet. Daher empfiehlt die Studie ein Programm, um zukünftig einen illegalen Wissenstransfer zu begrenzen. Gleichzeitig sollte der Westen verstärkt auf internationale Zusammenarbeit setzen, denn China könnte bald über Technologien verfügen, um sich der Überwachung zu entziehen.
