Belgien geht hart gegen Krypto-Werbung vor: Neue Vorschrift verlangt deutliche Risikowarnung

Ruholamin Haqshanas
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Die belgische Finanzaufsichtsbehörde hat neue Gesetze zur Kryptowährungswerbung vorgestellt, nach denen Unternehmen, die virtuelle Währungen anbieten, in ihrer Werbung deutlich vor den möglichen Risiken warnen müssen.

Die neue Vorschrift ist Teil eines harten Durchgreifens der belgischen Finanzdienstleistungs- und Marktaufsichtsbehörde (FSMA), die neue Befugnisse zur Überwachung der Werbung für digitale Währungen erhalten hat.

“Es gibt noch keinen rechtlichen Rahmen für diese Produkte, und sie haben keine Basiswerte in der ‘realen’ Welt”, so die Behörde in einem Beitrag auf ihrer Website. “Sie unterliegen oft starken Preisschwankungen und sind anfällig für Betrug und IT-bezogene Risiken.

Alles in allem hat die neue Verordnung drei Aspekte. Erstens muss die Werbung für Kryptowährungen genau sein und eine klare Sprache verwenden, ohne Aussagen über zukünftige Wertsteigerungen.

Zweitens muss auf jeder Werbung ein obligatorischer Warnhinweis erscheinen, der Folgendes besagt “Virtuelle Währungen, echte Risiken. Die einzige Garantie bei Kryptowährungen ist das Risiko”. Außerdem sollte eine “umfassendere Warnung die verschiedenen Risiken detaillierter zusammenfassen.”

Schließlich müssen Kampagnen mit einem Zielpublikum von 25.000 oder mehr (Massenkampagnen), die für ein Kryptoprodukt werben, mindestens 10 Tage im Voraus bei der FSMA eingereicht werden, damit die Behörde bei Bedarf eingreifen kann.

“Dank der neuen Verordnung wird die FSMA in der Lage sein zu prüfen, ob die Werbung für virtuelle Währungen korrekt und nicht irreführend ist und ob die Werbung die vorgeschriebenen Risikowarnungen enthält”, sagte Jean-Paul Servais, Vorsitzender der FSMA, in einer Erklärung.

Belgien ist das jüngste europäische Land, das neue Vorschriften für Kryptoanzeigen einführt. Andere Länder wie das Vereinigte Königreich und Kanada haben ebenfalls Beschränkungen für Krypto-Werbung eingeführt.

FSMA-Umfrage: 80 % der Krypto-Investoren sind Männer

In Vorbereitung auf ihre neue Aufgabe hat die FSMA eine Umfrage unter 1.000 belgischen Anlegern in Auftrag gegeben, die Geld in Anlageprodukte jenseits von Spar-, Einlage- und Rentenkonten investiert haben.

Mehr als ein Drittel (34%) der befragten Anleger in der Altersgruppe zwischen 16 und 29 Jahren gaben an, in digitale Währungen zu investieren, wobei der Anteil in der Altersgruppe zwischen 50 und 59 Jahren auf 11% fiel. Männer machten 80% der Käufer aus.

Geografisch gesehen konzentrierten sich die Investoren auf Flandern (63%), während nur 22% in Wallonien und 15% in Brüssel lebten.

Die Umfrage ergab, dass Krypto-Investitionen tendenziell kleiner sind als herkömmliche Investitionen: Nur 15 % der Anleger halten Kryptowährungen im Wert von mehr als 10.000 Euro und 31 % im Wert von weniger als 500 Euro.

Außerdem waren Krypto-Investoren stärker auf den Rat von Freunden, Familie, Apps und “Robo-Advice” angewiesen als traditionelle Anleger.