Welche Herausforderungen erwarten Bitcoin 2023?

Georg Steiner
| 4 min read

Der Jahreswechsel ist zumeist eine gute Gelegenheit Bilanz zu ziehen und einen Blick in die nahe Zukunft zu riskieren. Die unsicheren Zeiten schlagen sich auch in den Erwartungen an die Entwicklung der Kryptowährungen nieder. 

Bitcoin ist davon als Leuchtstern der Branche besonders betroffen. Schließlich werden sowohl positive als auch negative Aussichten zuallererst mit Bitcoin medial in Verbindung gebracht.

2021 erlebte die Kryptowährungen einen neuen Höhenflug, der in einem Allzeithoch mündete. Seither hat Bitcoin einiges an Wert verloren und sucht nach jener Untergrenze, von der aus er neue Höhenflüge starten kann. Doch ist dies auch realistisch? Schließlich gab es bereits in diesem Jahr zahlreiche Prognosen, die ein Kursziel von 100.000 Dollar formulierten.

Unsicherheit ist Gift

Die Hürden für eine weitere positive Kursentwicklung sind auf den ersten Blick zahlreich. Da wäre zunächst die noch immer nicht beendete Pandemie, die dramatische Auswirkungen auf den Wirtschaftskreislauf hat. Unterbrochene Lieferketten, Rohstoff- und Energiemangel verbreiten weiter Unsicherheit. Das macht es schwierig, die weitere wirtschaftliche Entwicklung zu beurteilen. 

Dazu kommt noch die immer weiter ansteigende Inflation, die ohne eine deutliche Zinserhöhung der Notenbanken nicht so schnell zum Stillstand kommen wird. Das alles führt zu einer Gemengelage, die einen lange anhaltenden Wirtschaftsaufschwung so schnell nicht möglich macht.

Im Visier der Regierungen

Kryptowährungen operieren nicht länger am Rande des Finanzsystems. Nicht erst seit dem aufsehenerregenden Prozess der amerikanischen Börsenaufsicht gegen Ripple und XRP ist klar, dass die Staaten und ihre Organe die Kryptowährungen ins Visier genommen haben.

Ziel ist es Bitcoin und Co. verstärkt an die Kandare zu nehmen. Nicht umsonst planen die Staaten der Europäischen Union die Transaktionen in Zukunft transparent zu machen. Mit der Anonymität der Wallets ist es ohnehin schon Geschichte. Nicht umsonst warnte der Internationale Währungsfonds vor kurzem vor der Volatilität von Krypto-Assets. Er sieht in dem schnell wachsenden Markt eine Gefahr für das Weltfinanzsystem und fordert einen koordinierten Ansatz für die Regulierung von Bitcoin und anderen Kryptowährungen.

Die grenzüberschreitende Wirkung von Kryptowährungen sei durch nationale Regelungen nicht zu bewältigen. Der IWF fordert eine Lizenzierung für Krypto-Börsen und Dienstleister aus der Krypto-Welt. Das wird voraussichtlich über die Besteuerung von Krypto-Gewinnen passieren. Diese sind kurz davor, die Anonymität von Transaktionen zu beenden. In Österreich ist eine entsprechende Gesetzgebung bereits seit einigen Wochen Realität.

Konkurrenz durch die Notenbanken

Damit nicht genug, arbeitet die Europäische Zentralbank an einer digitalen Version des Euro. Dessen Einführung ist zwar noch nicht endgültig beschlossen, es deutet jedoch alles darauf hin. Damit würden die Fiat-Währungen in Konkurrenz zu Bitcoin treten. 

Wie so ein Wettstreit ausgehen würde, ist weiter offen. Schließlich könnten die Staaten bei Funktionieren eines digitalen Euro dazu übergehen, den Handel mit Kryptowährungen einzuschränken.

Unmoralisch?

Vorausschauend wird das Image von Kryptowährungen schon einmal schlechtgeredet. Neben der immer wieder ins Feld geführten Volatilität rückt der Stromverbrauch von Bitcoin regelmäßig ins Rampenlicht. Dieser wird gerne als unmoralisch hoch und in Zeiten der Energiewende als nicht mehr zeitgemäß bezeichnet. 

Dabei wird man den Eindruck nicht los, dass diese Statements vor allem dazu dienen sollen, lästige Konkurrenz loszuwerden und deren Image in der Öffentlichkeit schlechtzumachen.

Bitcoin ist salonfähig geworden

Angesichts dieser Hürden ist es weiter erstaunlich, wie unbeeindruckt Kryptowährungen weiter ihre Kreise ziehen. Die Zeiten, in denen Kryptowährungen als anarchistische Experimente belächelt wurden, neigen sich offenbar dem Ende zu. Die Technologie findet verstärkt Anwendung, die Coins sind kurz davor in den Mainstream einzudringen. Nicht umsonst haben sogar die deutschen Sparkassen angekündigt, zukünftig den Kauf von Bitcoin und anderen Kryptos über das Girokonto zu ermöglichen.

Der Kauf von Bitcoin ist salonfähig geworden, doch die zahlreichen Unsicherheiten werden voraussichtlich auch 2023 für viele Turbulenzen am Markt sorgen. Wichtigster Treiber könnten die Pläne von Mark Zuckerberg werden. Sein Traum vom Metaverse erfordert Zahlungsmittel, diese Funktion könnten Kryptowährungen übernehmen. Drucken die Notenbanken aufgrund der weiteren anhaltenden Krisen weiterhin Geld, dann könnte der Inflationsdruck Bitcoin zugutekommen.

Angesichts der zahlreichen unvorhersehbaren Entwicklungen wäre es vermessen eine Prognose zum Kursziel für Bitcoin im Jahr 2023 abzugeben. Die Kryptowährung wird wohl auch in diesem Jahr mit ihrer Volatilität zu kämpfen haben.

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