Verteilte Systeme und Kryptowährung – Eine Verbindung im Himmel geschlossen

Robert DeVoe
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Eine faszinierende und innovative Technologie gewinnt dank Kryptowährung endlich an Boden. Dieses Konzept sind dezentrale Netzwerke. Um es einfach auszudrücken, ein dezentrales Netzwerk ist, wenn komplexe Rechenaufgaben in kleine Stücke zerhackt und an Tausende oder mehr PCs oder Server zur Verarbeitung und Rückgabe geschickt werden. Sobald alle Teile bearbeitet sind, werden sie durch den Facilitating Service zusammengefügt und der Auftrag ist abgeschlossen.

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In diesem Artikel werden wir darüber sprechen, was dezentrale Netzwerke sind und wie sie in die moderne und zukünftige Kryptowährungswirtschaft passen.

Unendlicher Bedarf an mehr Rechenleistung

Heute gibt es eine Vielzahl von verschiedenen Arten von Unternehmen und Forschungsgruppen, wie z.B. Universitäten, die tonnenweise Rechenleistung benötigen. Beispielsweise benötigen Unternehmen, die sich mit 3D-Grafik beschäftigen (wie wir sie heute im Fernsehen und in Filmen sehen), alle Computerleistung für das Rendern. Grafik-Rendering-Projekte können, je nach Komplexität, Hunderte oder sogar Tausende von Stunden dauern, selbst mit den meisten High-End-Computern.

Auch Universitäten, die in der medizinischen Forschung tätig sind, benötigen intensive Rechenleistung, um ihre Forschung zu betreiben. Zum Beispiel läuft das Stanford University Programm Folding@Home bereits seit mehreren Jahren. Das Programm ermöglicht es Freiwilligen, Folding@Home auf ihrem Computer laufen zu lassen. Diese Software nimmt dann kleine Aufträge entgegen und verarbeitet sie, bevor sie sie an das Netzwerk zurückgegeben werden.

In Zukunft werden wir wahrscheinlich mehr Unternehmen und Universitäten in der künstlichen Intelligenz (KI) forschen sehen. Die KI-Forschung und -Tests sind ebenfalls sehr rechenintensiv, so dass Universitäten in der Regel über eigene Supercomputer verfügen müssen oder Zugang zu diesen haben.

Wie passt dezentrales Verarbeiten zusammen?

Um die notwendige Rechenleistung für diese ressourcenintensiven Projekte zu verarbeiten oder bereitzustellen, müssen Unternehmen und Universitäten entweder Millionen und Abermillionen von Dollar in den Kauf oder den Bau eines Supercomputers investieren, oder sie müssen hohe Preise für Cloud Computing-Dienste zahlen. Cloud Computing ist in der Regel ein zentralisierter Service, wie er von Amazon.com mit seiner Cloud Computing Plattform angeboten wird. Auf solchen Plattformen würde beispielsweise ein Forscher seine unverarbeiteten Rohdaten an Amazon senden und von dort aus verarbeiten und zurücksenden.

Diese Art der Datenverarbeitung hat vielen die Türen geöffnet, da sie nicht die Vorabkosten für den Bau eines Supercomputers erfordert. Allerdings bleibt es nicht ohne Nachteile.

Erstens ist es immer noch recht teuer. Das liegt daran, dass es nicht viele Cloud Computing-Anbieter gibt und sie somit eine große Kontrolle über den Markt haben.

Zweitens, da es sich um zentralisierte Dienste handelt, sind sie anfällig für Angriffe und haben weniger individuelle Fehlerquellen.

Schließlich könnte es im Zuge der fortschreitenden Konsolidierung der Dienste immer weniger konkurrierende Anbieter geben, was zu noch höheren Preisen und schlechteren Leistungen führen würde.

Verteilte Systeme führen dieses Paradigma in eine ganz andere Richtung. Anstatt die Rohdaten an einen zentralen Dienst zu senden, ermöglicht das dezentrale Netzwerk, dass Tausende oder mehr einzelne Teilnehmer Aufträge gegen Bezahlung erhalten und bearbeiten können.

Hier kommt die Kryptowährung ins Spiel. In der Vergangenheit wäre es nicht möglich gewesen, Tausende von Teilnehmern für einen einzelnen Job zu bezahlen, der vielleicht ein paar Dollar oder so wert ist. Dies liegt daran, dass es mehr Teilnehmer geben kann, als es Währungseinheiten gibt, wie z.B. US-Cents. Wenn zum Beispiel ein Fünf-Dollar-Verarbeitungsauftrag auf 1000 Teilnehmer aufgeteilt wird, ist es nicht einfach, diese fünf Dollar in 1000 Schritte von einem halben Cent aufzuteilen.

Mit Kryptowährung wäre so etwas ein Kinderspiel.

Verteiltes System in der Blockchain heute

Heute gibt es einige verschiedene Anbieter von verteilten Systemen, die Kryptowährung als Anreiz für Netzwerkteilnehmer nutzen.

Eines davon heißt Render Token oder RNDR. Render Token wird von der Otoy-Gruppe betrieben, die in der Cloud-Rendering- und GPU-Rendering-Dienstleistungsbranche bekannt sind. Einfach ausgedrückt, Render Token ist eine Plattform, die speziell für das Rendern von 3D-Grafiken entwickelt wurde. Die Teilnehmer des Netzwerks, die Aufträge abschließen, werden mit RNDR-Tokens belohnt.

Erinnern Sie sich an das Stanford University Folding@Home Programm? Während das Programm selbst keine Belohnungen hat, hat sich eine unternehmungslustige Gruppe ein Konzept ausgedacht, das sie Cure Coin nennen. Wer sich bei Cure Coin registriert und Folding@Home Aufgaben erledigt, kann eine tägliche Auszahlung von Cure Coins erhalten. Ihre Münzen können dann in einigen Geschäften direkt ausgegeben werden oder in eine andere Kryptowährung wie z.B. Bitcoin bei einer unterstützten Börse umgetauscht werden.

Einige andere Akteure sind ebenfalls auf dem Markt, wie z.B. iExec, das eine universell einsetzbare verteilte Computerplattform bietet und ebenfalls auf Ethereum basiert.

Verteilte Systeme für die Zukunft

Verteilte Systeme sind eine sehr elegante Lösung für ein komplexes Problem. Es ermöglicht Unternehmen und Universitäten den Zugriff auf nahezu unbegrenzte Computerressourcen, und das alles ohne Vorabkosten. Außerdem sind diese Netze so konzipiert, dass sie sehr wettbewerbsfähig sind und keinen Single Point of Failure haben.

Schließlich kann es, ähnlich wie beim Krypto-Währungsabbau heute, möglich sein, dass einige Leute ihre eigenen verteilten Computerfarmen einrichten wollen, die Vollzeit arbeiten, um durch die Bereitstellung von Computerressourcen für ein Netzwerk ein stabiles Einkommen zu erzielen. Eines Tages könnte das alles möglich sein. Aber für heute sind wir noch ein kleiner Ausweg aus der Übernahme der verteilten Systeme. Und das wird es mit ziemlicher Sicherheit auch.