Taugen Kryptowährungen wie Bitcoin zum Schutz vor Inflation?

Georg Steiner
| 4 min read

Die Wirtschaftskrise hat Anleger nicht erst seit Corona fest im Griff. Schon der Zusammenbruch der US-Investmentbank Lehman Brothers führte dazu, dass die Notenbanken weltweit die Druckerpressen anwarfen. Die Aufblähung der Geldmenge kam zunächst nicht spürbar bei den Konsumenten an.

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Anders als beispielsweise in den 1970er Jahren wuchsen die Inflationsraten nicht auf ein zweistelliges Niveau an, sondern versteckten sich in diversen Anlageklassen. Dies wird aktuell wieder deutlich spürbar. Die künstlich niedrig gehaltenen Zinsen führen dazu, dass Sparer für so gut wie keine Zinsen mehr auf der Bank erhalten. Damit nicht genug greift der Trend zu Negativzinsen um sich.

Negativzinsen knabbern am Ersparten

Diese sind jedoch längst keine Seltenheit mehr. Gleichzeitig sind die Zinssätze für Staatsanleihen dramatisch abgestürzt. Solide agierende Staaten mit halbwegs stabilen Staatsfinanzen, wie Deutschland oder Österreich freuen sich seit langem über eine negative Verzinsung für ihre Anleihen. Das bedeutet, dass sie von den Anlegern Geld dafür bekommen, dass sie von ihnen Schulden aufnehmen.

Gleichzeitig steigen die Immobilienpreise immer weiter an. Zahlreiche Experten befürchten hier bereits die nächste Blase heranwachsen. Schließlich ist die Erinnerung an den Zusammenbruch des Subprime-Marktes in den USA vor 14 Jahren noch nicht verblasst. Damals wurde alles, was auch nur am Rande mit Immobilien zu tun hatte, von einem Tag auf den anderen toxisch.

Die Inflation steigt, die Erträge schwinden

Doch wie sollen Anleger das Risiko für ihr Vermögen angesichts solcher Umstände noch streuen? Schließlich befindet sich auch der Goldkurs auf einem Stand, der vorerst keine großen Sprünge mehr erwarten lässt. Angesichts dieser geldpolitischen Falle entdecken immer mehr Anleger Kryptowährungen. Dies trifft nicht nur auf institutionelle Anleger, sondern auch auf Privatpersonen zu. Sie wollen ihr Vermögen vor der Inflation in Sicherheit bringen und suchen nach einer Anlageklasse, die abseits der üblichen Marktbewegungen agiert.

Kryptowährungen bieten sich hier als eine mögliche Alternative an. Dass diese nach wie vor unter enormen Kursschwankungen leiden, wird zwar niemand bestreiten. Doch gleichzeitig haben Bitcoin, Ripple, Ethereum und Co in den letzten Jahren bewiesen, dass sie selbst großen Krisen trotzen können. Wer sein Vermögen langfristig sichern möchte, sollte zumindest die Möglichkeit Kryptowährungen seinem Portfolio beizumischen, in Betracht ziehen. Immerhin geht es dabei nicht um schnelle Spekulationsgewinne, sondern darum sein Geld möglichst breit zu streuen.

Wer sich mit dem Thema beschäftigt, wird schnell auf eine allgemein gültige Regel stoßen. Bei der sogenannten Diversifikation geht es darum das Risiko auf viele Schultern zu verteilen. Das können Immobilien und Gold ebenso sein, wie Aktien, Investmentfonds, Staatsanleihen, Unternehmensanleihen, Bargeld, Exchange Traded Funds oder eben Kryptowährungen.

Anfällig für starke Kursschwankungen, aber stetig im Aufwind

Diese erlebten bereits vor einigen Jahren ihren ersten ganz großen Höhepunkt. Der Absturz nach dem Hype folgte prompt. Doch mittlerweile haben sich die Kurse nicht nur längst erholt, sondern liegen auf einem völlig neuen Niveau. Ihre Unabhängigkeit von den staatlichen Notenbanken gilt als ihr großer Vorteil, schließlich errechnet sich der Kurs ausschließlich durch das Marktgeschehen.

Doch diese Unabhängigkeit macht Kryptowährungen gleichzeitig auch sehr anfällig für starke Kursschwankungen. Diese müssen nicht immer auf den ersten Blick nachvollziehbar sein. Bestes Beispiel war zuletzt die Anerkennung von Bitcoin als offizielles Zahlungsmittel in El Salvador neben dem US-Dollar.

Diese sollte eigentlich ein Anlass zur Freude sein und somit zu weiteren Kursanstiegen führen. Doch viele Anleger entschlossen sich die Gunst der Stunde zu nutzen, um ihre Gewinne mitzunehmen. Der Kurs von Bitcoin brach innerhalb kürzester Zeit dramatisch ein, nur um sich wenige Tage später wieder zu stabilisieren. Doch das Kursniveau liegt immer noch deutlich über jenem von vor drei Monaten. Dieses Beispiel zeigt sehr schön, dass Kryptowährungen nicht dazu geeignet sind Reserven kurzfristig abzusichern.

Doch auf lange Sicht haben sie sich als durchaus taugliches Mittel erwiesen, Vermögen aufzubauen und gegen Unwägbarkeiten abzusichern. Das kann jedoch nicht bedeuten jetzt kräftig in Kryptowährungen zu investieren und dieses Investment jahrelang nicht zu beachten. Jener Grundsatz, der für Aktien gilt, könnte bei Bitcoin und Co fatal enden. Hier gilt es den Markt zu beobachten und bei Bedarf auf Veränderungen zu reagieren.

BlackRock steigt mit ein

Doch schon in der Vergangenheit setzten große Vermögensverwalter darauf, einen kleinen Teil ihrer Anlagen in spekulative Geschäfte zu investieren. Das ist heute nicht anders, selbst in Zeiten, in denen viele Anlageklassen ihre Attraktivität verloren haben. Schon zu Beginn des Jahres zeigte etwa BlackRock Interesse an Bitcoin. Der weltgrößte Vermögensverwalter ist schließlich nicht irgendwer.

Das Unternehmen verwaltet ein Vermögen von 9.000 Milliarden Dollar und ist daher gezwungen, sich regelmäßig auf die Suche nach gewinnbringenden Möglichkeiten zu machen. Vor wenigen Wochen sorgte der Finanzriese neuerlich für Schlagzeilen. BlackRock investierte rund 400 Millionen Dollar in das Bitcoin-Mining. Das könnte sich als lukrativ erweisen, schließlich vertreibt China gerade seine Miner aus dem Land.

Diese Entwicklungen beweisen, dass Kryptowährungen auch bei den Finanzgrößen dieser Welt immer mehr zum Thema werden. Erfahrungsgemäß führt dies dazu, dass sich eine breite Masse an Anlegern früher oder später anschließen wird. Unter diesen Voraussetzungen könnte sich ein Trend fortschreiben, den man schon länger beobachten kann.

Bitcoin und Co finden in immer mehr Portfolios Aufnahme, um das Risiko von Investments zu streuen. Wer beim Vermögensaufbau langfristig denkt und die veranlagten Mittel nicht jederzeit benötigt, für den sind Kryptowährungen eine gute Möglichkeit seinem Portfolio etwas Risiko beizumischen und sich damit etwas breiter aufzustellen.

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