Ist die bargeldlose Gesellschaft ein Geschäftsmodell von Unternehmen und Banken?

Georg Steiner
| 2 min read

Der britische Autor und Bargeld-Experte Brett Scott sieht in der schleichenden Abschaffung des Bargeldes die Freiheit gefährdet. In seinem Buch „Cloudmoney: Cash, Karte oder Krypto“ kritisiert er eine Entwicklung, die sich durch Corona noch einmal beschleunigt hat.

Immer mehr Menschen bezahlen bargeldlos, sei es mit Karte oder App. Davon profitieren die großen Tech-Konzerne wie Apple, Amazon oder Google. Gleichzeitig treiben die Banken- und Kreditkartenriesen diese Entwicklung voran, indem sie eine bargeldlose Gesellschaft als Fortschritt framen.

Massive Nachteile in Unabhängigkeit und Freiheit

Scott zeigt in seinem Buch, wie sehr Big Tech und Big Finance zusammenarbeiten, um mithilfe der digitalen Technik ihre gesellschaftliche Macht auszubauen. Das bringt jedoch massive Nachteile in Unabhängigkeit und Freiheit. Im schlimmsten Fall könnte sogar die Demokratie gefährdet sein.  

Der Autor bezeichnet sich selbst keineswegs als fortschrittsfeindlich, doch er sieht den Vormarsch bargeldloser Transaktionen höchst kritisch. Der Datenhunger der Konzerne führt dazu, dass sie mit ihren Lösungen immer tiefer in die Privatsphäre der Menschen eindringen und so ein Gefühl des Unbehagens auslösen. Seine Alternative legt er in seinem Buch klar und deutlich auf den Tisch. Sie heißt Bargeld.

Haben sich Kryptowährungen vereinnahmen lassen?

Einst sah der Autor in den aufkommenden Kryptowährungen eine mögliche Alternative. Doch die ehemaligen Hoffnungsträger haben sich seiner Meinung nach von der Industrie vereinnahmen lassen. Wenn etablierte Finanzunternehmen zunehmend auf Kryptowährungen setzen, dann sieht Scott die Vision eines freien und dezentralisierten Geldsystems gefährdet. Angesichts dieser Entwicklung bezeichnet er Bargeld als einzige Lösung, um Freiheit und Unabhängigkeit zu bewahren. Welche Kryptowährung kaufen wird für die Anleger immer mehr zur Herausforderung.

Die Bequemlichkeit im Zahlungsverkehr ist für ihn mehr Fluch als Segen. Wer ausschließlich digital bezahlt, hinterlässt deutliche Spuren. So werden nicht nur seine Interessen, sondern auch seine Lebensführung und Vorlieben für Außenstehende sichtbar.

Konsumenten spüren die Auswirkungen im Alltag

Von diesen Daten profitieren vor allem Finanzinstitute und Zahlungsdienstleiter, die dieser Datenspur folgen und sie für ihre Unternehmenszwecke nutzen. Das kann auch im Alltag deutliche Auswirkungen zeigen. Wer beispielsweise regelmäßig über sein Konto Geld auf Glücksspielseiten einzahlt, wird im internen Rating von Banken nach unter gestuft. Das zeigt sich dann bei der Zinshöhe von Krediten oder der Kreditwürdigkeit. Die geringere Bonität wirkt sich also sofort aus.

Die immer wieder beschworene Freiheit der Konsumenten ist laut Scott nichts anderes, als der Versuch die Menschen in datenhungrige Systeme zu schleusen. Profitorientierte Unternehmen haben vor allem ihren eigenen Vorteil im Auge, daher hat der „Krieg gegen das Bargeld“ längst begonnen. So wird eine bargeldlose Gesellschaft lediglich zu einem Geschäftsmodell für Unternehmen und Banken.

Bargeld ist freiheitsstiftend

Brett Scott plädiert in seinem Buch „Cloudmoney: Cash, Karte oder Krypto“ daher für eine Dualität der Systeme. Bargeld sollte darin ebenso seinen Platz finden, wie digitale Zahlungslösungen. Er sieht die Verwendung von Bargeld als widerstandsfähig und freiheitsstiftend.

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