Interview mit Patrick Tomelitsch von Oroundo

Georg Steiner
| 4 min read

OROUNDO ist eine Plattform für Kultur und Tourismus, die auf einer Blockchain basiert. De.CryptoNews hat mit Patrick Tomelitsch, dem CEO und Gründer ein Interview geführt.

Vielen Dank für Ihre Zeit. Ihr Unternehmen Oroundo bringt Kultur auf die Blockchain. Das erscheint auf den ersten Blick ungewöhnlich. Was können wir uns darunter vorstellen?

Das meiste dafür finden Sie in unseren Executive Summary und dem Whitepaper auf Culturalplaces.com. Wir haben am Kulturmarkt mit einigen Herausforderungen zu kämpfen. Neben der Kommunikation mit den Usern vor Ort (im Museum etc.), sind vor allem die Intransparenz am Ticket-Sekundärmarkt, Ticket-Fraud (Kopieren etc.) ein Problem. Speziell im Hochpreissegement (Festspiele, Events etc.) haben wir hier sehr viel Feedback vom Markt erhalten.

Transparentes Pricing, Einfaches und Transparentes „Change of Ownership“ ist für viele Branchen am Ticketmarkt wichtig. Hier arbeiten wir intensiv an einer Lösung auf der Blockchain. Zweites Problem ist die Finanzierung von Kulturinstitutionen und einzelnen Künstlerinnen und Künstlern. Wir bekommen vom Markt sehr viel Feedback zu den Themen „intransparente Finanzierung“ oder schlichtweg, dass zu wenig Geld vorhanden ist, um Innovationen zu fördern und umzusetzen.

Selbes gilt für die Projekte im Museum selbst, wie Audio Guides, Navigation oder andere. Wir liefern alle diese Dinge im Paket und sind nicht nur Partner im digitalen Kommunikation Bereich, sondern helfen auch bei Finanzierung und Reichweite.

Welche Sehenswürdigkeiten und Institutionen konnten Sie bisher als Partner gewinnen?

Wir haben diverse Kunden bereits in unsere Cultural Places App ongeboarded. Sie finden diese in unserem Whitepaper und der Website oder direkt in der App. Es ist wichtig zu erwähnen, dass es sich hier um Cultural Places Audio Guide Kunden handelt. Diese Museen sind aber nicht Teil unserer Crypto-Initiative.

Wie funktioniert Ihr Angebot für den Kunden in der Praxis?

Der Kunde kann sich in Zukunft direkt auf www.culturalplaces.com ein Profil machen (ähnlich wie ein Facebook Profil). Dort bieten wir diverse Features für unsere Kunden an. Automatisierte Audioguide, Text, Blogfeatures etc. Weiters kann der Kunde direkt Tickets verschiedener Art über sein Profil anbieten. Am Ende kann der Kunde über das eigene Profil Projekte finanzieren und mit anderen Menschen in Kontakt treten. Wir haben alle Features im Whitepaper und den Videos auf der Cultural Places Seite genau beschrieben.

Ihr Token, der Cultural Coin nutzt eine Ethereum Blockchain. Was war ausschlaggeben für die Wahl von Ethereum?

Wir testen auch auf anderen Chains, zB. einigen privaten. Ethereum ist für uns die „erwachsene“ Blockchain, von der wir viel erhoffen und erwarten in der Zukunft. Der Coin ist ein ERC20 Utility Token auf der ETH Chain, richtig. Dennoch arbeiten wir mit unseren Teams auch an anderen Lösungen, speziell im Ticketing Bereich schauen wir uns auch Hyperledger und diverse Sidechains wie Plasma an.

Ihr ICO läuft bereits seit einiger Zeit, wie lautet Ihre Zwischenbilanz?

Wir haben gleichzeitig mit dem Crowdsale auch eine kleine Finanzierungsrunde (Equity: 10% für 500.000) gemacht. Diese ist abgeschlossen. Im Crowdsale stehe wir bei ca. 200ETH, haben aber noch diverse Platzierungen von institutionellen Partnern offen, über welche wir in den nächsten Wochen berichten. Viele Unternehmen haben den ICO auf Grund der Marktsituation abgesagt oder aufgeschoben. Wir denken auch, dass es sinnvoll ist, institutionelle, klassische Investoren für das Projekt zu gewinnen und für Placements zu sorgen. Das ist nun der Plan bis Ende des Jahres. Wir sind zuversichtlich, dass wir über diesen Weg noch einiges rein holen können.

Sie setzen dabei auch auf Airdrops, also kostenlose Token. Wie kommen Investoren dazu?

Wir machen sehr viel direkte Präsentationen mit großen Partnern, einigen lokalen Banken, Partnern auf Malta und Kroatien. Zusätzlich haben wir zwei Förderungen (FFG in Österreich für ca. 200K und IRI in Zagreb, ca 2.1 Mio) bekommen. Wir haben weiters diverse Investoren aus allen möglichen Branchen für unsere Projekt begeistern können. Bei ICO Teilnehmern hinken wir noch etwas hinten nach. Das gilt es nun aufzuholen.

Wie sieht die Rechtslage für ICO´s in Österreich aus? Wie vermeiden Sie Schwierigkeiten mit der Finanzmarktaufsicht?

Wir arbeiten sehr eng mit MMag. Oliver Stauber von Jarolim Partner Rechtsanwälte zusammen. Er brieft uns sehr gut über alle FMA Schritte und Auflagen, so dass wir immer up to date sind und schnell auf Änderungen reagieren können. Der ICO wird nach wie vor nach Österreichischen Recht durchgeführt. Deshalb auch ein reiner Utility Token.

Welche Meilensteine haben Sie für die nähere Zukunft geplant?

Wir haben nun die kleine Finanzierungsrunde und beide Förderungen in AT und CRO abgeschlossen. Jetzt geht es für uns an weitere Vertriebspartnerschaften für Cultural Places. Wir kooperieren sehr bald mit Partnern in Griechenland, Malta und Italien sowie Deutschland.

Dazu kommt, dass wir den Ticketing MVP ohne große ICO Finanzierung Mitte Q4 abschließen werden. Wir starten hier mit einer Whitelabel Lösung auch für andere Branchen. Ende des Jahres wird es in die USA zu einer großen Themenpark Messe gehen. Cultural Places kann auch für diese Branche einen enormen Mehrwert bieten.

Aus diesem Grund haben wir auch bereits Investoren aus dem Bereich. Zusätzlich haben wir Experten aus allen möglichen Gebieten für uns gewinnen können. Vor allem das Thema Traktion und Blockchain Infrastruktur steht bei uns ganz oben. Dahingehend wird zielorientiert gearbeitet. Ziel ist es für uns, nächstes Jahr eine größere Expansionsfinanzierungsrunde durchzuführen.

Wir danken für das Gespräch!

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