Für Krypto folgt nun die Zeit der Bewährung

Georg Steiner
| 3 min read

Lange Zeit hatten sich Kryptowährungen in ihrer Kursentwicklung von den Aktienmärkten abgekoppelt. Doch zuletzt reagierten Bitcoin, Ripple, Ethereum und Co. ähnlich wie klassische Wertpapiere. 

Angesichts der aktuellen Entwicklungen in der Ukraine zeigten sich die digitalen Assets jedoch ungewöhnlich krisensicher. Ihre ganz große Bewährungsprobe steht allerdings noch bevor.

Denn nun beginnt, aufgrund der sich immer weiter verschärfenden Inflation, auch die Europäische Zentralbank nervös zu werden. Was Europa erwartet, kann man seit einigen Monaten in den USA beobachten.

Die Inflation steigt besorgniserregend an

Dort begann die Inflation von Monat zu Monat weiter zu klettern. Diese Entwicklung wurde zunächst geleugnet, dann als kurzfristiger Peak beschrieben und jetzt schlagen die Preissteigerungen bereits so hart durch, dass die Notenbank gezwungen ist zu reagieren.

In Europa verlegte man sich lange Zeit auf eine ähnliche Politik. Doch die Zeit, in der die Fakten noch halbwegs überzeugend geleugnet werden konnten, ist nun scheinbar vorbei. Während die Inflationsrate in der Eurozone bereits 5,1 Prozent erreicht hat, liegt sie nach aktuellen Messungen in der USA bereits bei knapp 8 Prozent

Fehlende Risikovorsorge setzt Politik unter Druck

Jetzt brennt der Hut, das ist den Währungshütern in Frankfurt bewusst geworden. Wer in den letzten Tagen sein Auto vollgetankt hat, wird den Beschwichtigungen der Europäischen Zentralbank keinen Glauben mehr schenken. Natürlich findet die Weltwirtschaft derzeit eine außergewöhnliche Situation vor. 

Einerseits hält die Pandemie immer noch die Menschheit in Atem und sorgt für Probleme in der Produktion und damit für Lieferengpässe. Andererseits hat der Krieg in der Ukraine deutlich aufgezeigt, dass die Themen Risikovorsorge und Diversifikation für zahlreiche Staaten immer noch ein Fremdwort sind. Dies zeigt sich beispielsweise in der fehlenden Bevorratung von Gas in Mitteleuropa und einer breiteren Streuung von Lieferabkommen.

Wie reagieren die Krypto-Kurse?

Doch dafür ist es jetzt zu spät. Noch vor kurzer Zeit wollte die EZB nichts von einer Zinswende wissen, nun ist wieder einmal alles anders. Als Reaktion auf die Inflation wird die EZB ihr Anleihen-Programm bis zum Sommer beenden. Danach soll es eine Anhebung des Leitzinses geben. Dies hatten führende Vertreter noch vor einigen Wochen ausgeschlossen und frühestens auf das Jahr 2023 verwiesen. 

Damit schließt sich die EZB dem Plan der FED in den USA an. Das wird sich zu einem echten Härtetest für Kryptowährungen ausweiten. Steigen die Zinsen, werden Investoren wieder verstärkt in klassische Assets zurückwandern. Dann wird sich zeigen, ob und wie krisensicher Bitcoin und andere Kryptowährungen sind.

Doch diese werden nicht als Einzige unter Druck geraten. Das Tempo, das die Inflation derzeit vorlegt, erfordert entschlossenes Handeln bei den Leitzinsen. Geringe Erhöhungen werden wohl am Markt verpuffen, doch eine deutliche Erhöhung könnte in weiterer Folge Teile der Wirtschaft unter Druck bringen.

Jetzt rächen sich die billigen Kredite

Jene Unternehmen, die sich an das billige Geld der Notenbanken gewöhnt haben und mit geringen Margen arbeiten, sind in Gefahr unterzugehen. Die sogenannte Zombifizierung der Wirtschaft steht dann auf dem Prüfstand. Dabei handelt es sich um Unternehmen, die nur durch billige Kredite am Leben erhalten werden. Steigen die Zinsen, können sie diese nicht mehr bedienen und reißen im schlimmsten Fall Lieferbetriebe mit in den Abgrund.

Doch die hohen Energiekosten sind auch für erfolgreiche Produktionsbetriebe nicht so leicht zu verkraften. Experten schließen mittlerweile Inflationsraten nahe der 10 Prozent nicht mehr aus. Dann steht die Weltwirtschaft insgesamt vor einem großen Problem. Ob und wie sich Kryptowährungen in so einem Umfeld behaupten können, ist derzeit nicht absehbar. Die Angst vor einem Krypto-Winter bleibt jedenfalls bestehen.

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